Waldershof Handwerker stürzt von Leiter

Oswald Zintl
Bei Starkregen verwandelt sich die Aula in eine echte "Tropfsteinhöhle." Mit Eimern und Wannen wird das Tropfwasser aufgefangen. Foto: Oswald Zintl

Beim Abdichten des Daches der Waldershofer Schule erleidet ein Mann einen Stromschlag. Für die Kinder bestand zu keiner Zeit Gefahr.

 
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Waldershof - Das undichte Dach über der Aula in der Jobst-vom-Brandt-Schule hat ein Opfer gefordert: Ein Handwerker erlitt am Dienstagmorgen bei Arbeiten am Dach einen Stromschlag. Dadurch stürzte er von der Leiter und musste im Krankenhaus behandelt werden. Dem Vernehmen nach geht es ihm den Umständen entsprechend gut.

Der Handwerker dichtete am frühen Morgen zuerst eine Dachrinne im Außenbereich des Daches über der Schulaula ab und entfernte anschließend im Innenbereich eine Deckenplatte. Hier hatte sich bereits eine Menge Wasser gesammelt, das vermutlich mit einer Stromleitung in Verbindung kam. Die angestaute Wassermasse sorgte beim Aufprall am Körper des Mannes für einen Stromschlag, sodass er von der Leiter stürzte. Dieser Sachverhalt wurde auch von Polizeihauptmeister Markus Jobst von der Polizeiinspektion Tirschenreuth bestätigt. Die Polizei wird grundsätzlich bei Arbeitsunfällen vom Rettungsdienst benachrichtigt.

Nach dem Vorfall wurden alle Leitungen durch eine Fachfirma und den Bauhof überprüft. Gefahrenquellen wurden nicht gefunden. Die Aula ist und bleibt bis auf Weiteres als Vorsichtsmaßnahme komplett mit einem Bauzaun abgesperrt. Schulleiterin Petra Andritzky bestätigte im Gespräch mit der Frankenpost , dass zu keiner Zeit eine Gefahr für die Kinder bestand, die zum Unfallzeitpunkt sowieso noch nicht im Schulgebäude waren. Da aufgrund der aktuell geltenden Hygienemaßnahmen die Aula in den Pausen nicht genutzt wird, kann der Schulbetrieb regulär weiterlaufen.

Der Schulleitung ist es besonders wichtig, dass mit diesem Bericht irritierende Aussagen in den sozialen Netzwerken widerlegt werden und das Schulleben in geordneten Bahnen weitergeht. Allerdings macht die Schulleiterin auch deutlich, dass notwendige Sanierungsmaßnahmen seit Jahren immer wieder verschoben wurden.

Mit der neuen Bürgermeisterin sei jetzt ein effizienter Neubeginn zum Nutzen aller Seiten erkennbar. Der Workshop zur Schulsanierung habe dies ebenfalls verdeutlicht. Der Vorfall hat aber auch einen positiven Aspekt. Die für die Herbstferien geplanten Arbeiten werden bereits jetzt durchgeführt.

Bürgermeisterin Margit Bayer - sie ist zurzeit auf einer Weiterbildungsmaßnahme für neugewählte Bürgermeister - bedauert den Unfall und wünscht dem verletzten Handwerker eine baldige Genesung. Margit Bayer sagte im Gespräch mit unserer Zeitung, dass hinsichtlich der Schulsanierung das Rathaus und die Schulleitung sehr eng zusammenarbeiteten. Beim Workshop in der vorletzten Woche mit den Stadträten, den Experten des Architekturbüros Hilgarth und der Schulleitung wurde das weitere Vorgehen genau durchgesprochen und festgelegt. "Im kommenden Jahr werden wir die konkreten Planungen zur Kernsanierung des Gebäudes und die Förderanträge für dieses Großobjekt abschließen", verspricht Bayer. Der Baubeginn für den ersten Abschnitt ist für 2022 vorgesehen. Die Bürgermeisterin ist erleichtert, dass ein Neubau der Schule damit vom Tisch ist. Margit Bayer weiter: "Ich bitte alle Beteiligten um Geduld und vor allem um Verständnis für die Tatsache, dass sich Probleme, die seit mehr als zehn Jahren bestehen, nicht in fünf Monaten beheben lassen, auch wenn mir das am liebsten wäre. Wir sind aktiv und auf einem guten Weg." Zum Vorfall am Dienstagmorgen sagt die Bürgermeisterin: "Ich möchte einfach nicht, dass den Kindern grundlos Angst gemacht wird. Das Dach der Schule ist zwar leider undicht, aber sicher."

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