Thiersheim Thiersheim sagt Weihnachtsmarkt ab

Daniela Hirsche
Auf den Trubel werden die Thiersheimer am 12. Dezember verzichten müssen. Der Weihnachtsmarkt fällt aus. Foto: Florian Miedl

Seit vielen Jahren ist der 12. Dezember einer der Höhepunkte im Leben der Gemeinde. Dass der Markt heuer ausfällt, hat mehrere Gründe.

 
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Thiersheim - Der Thiersheimer Weihnachtsmarkt fällt in diesem Jahr Corona zum Opfer. Auf Nachfrage von Bürgermeister Werner Thoma einigte sich der Thiersheimer Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung mehrheitlich darauf.

23 Jahre später. . .

Mit leichter Verspätung - 23 Jahre, um genau zu sein - hat der Thiersheimer Gemeinderat einen Bauantrag der evangelischen Kirche genehmigt. Die Instandsetzung und der Umbau des Kantorats sind zwar schon 1997 fertiggestellt worden, der Bauantrag aber wurde niemals bei der Gemeinde eingereicht. Wie Bürgermeister Werner Frohmader erklärte, wurde der Umstand erst bekannt, als die Kirchengemeinde für eine erneute Umbaumaßnahme einen Förderantrag stellen wollte.

Der Markt wird in diesem Jahr pausieren, zumal der Marktplatz auch eine Baustelle ist. Da der Weihnachtsmarkt durch den Marktplatzumbau Richtung Nachtwächterhäuschen und Heide verlegt werden müsste, sahen die Räte eine im Hinblick auf Corona notwendige Lenkung der Besucherströme und die Einhaltung des Abstandsgebotes eher kritisch. "Der Weihnachtsmarkt im nächsten Jahr auf dem neuen Marktplatz wird dafür dann besonders schön", betonte Karl-Peter Mötsch. Wie Frohmader sagte, verzichtet die Gemeinde außerdem auf den Druck eines Veranstaltungskalenders für das kommende Jahr. Die Pandemie mache eine Planung schwer. Dennoch bat der Bürgermeister alle Vereine darum, ihre Termine an die Gemeinde zu melden.

Die Arbeiten an den Konzepten für die Gewässerentwicklung und den Integralen Hochwasserschutz für den Markt Thiersheim sind nun abgeschlossen. Matthias Köhler vom Ingenieurbüro Köhler aus Bad Steben stellte dem Gemeinderat die in den vergangenen Jahren erarbeiteten Ergebnisse detailliert vor. Nachdem im Jahr 2014 Starkregenereignisse erhebliche Schäden in der Marktgemeinde verursacht hatten, hatte der Marktgemeinderat diese Konzepte in Auftrag gegeben. Sie sind Voraussetzung für eine Förderung von Gewässerausbau und -unterhalt.

Köhler stellte unter anderem die Möglichkeiten für eine ökologische Verbesserung der Gewässerstruktur im Gemeindegebiet dar. Außerdem zeigte er die im Rahmen des Integralen Hochwasserschutz- und Rückhaltekonzeptes erarbeiteten Varianten mit entsprechenden Kosten auf. Denkbar seien beispielsweise die Errichtung eines Rückhaltebeckens vor dem Hauptort oder die Renaturierung von Gewässern im Gemeindegebiet. Die Kosten würden je nach Maßnahmen zwischen 1,4 und 2,7 Millionen Euro betragen, sagte Köhler. Die Gemeinde kann mit einer Förderhöhe von 65 Prozent rechnen. Die Umsetzung des Hochwasserschutzkonzeptes kann allerdings bis zu 15 Jahre in Anspruch nehmen.

Laut Matthias Köhler ist das Schadenspotenzial bei Hochwasserereignissen auf rund 16,8 Millionen Euro berechnet worden. Dem gegenüber steht die Kostenschätzung für die im Rahmen der Konzepte erarbeiteten Gesamtmaßnahmen von insgesamt sechs Millionen Euro. Die Konzepte müssen nun dem Wasserwirtschaftsamt vorgelegt werden. Dem Gemeinderat bleibt dann die Aufgabe, zu entscheiden, welche der vorgeschlagenen Maßnahmen in den nächsten Jahren angegangen werden sollen.

In nicht öffentlicher Sitzung hatte der Gemeinderat die Firma Etschel aus Hof damit beauftragt, die Pumpe des Trinkwasserbrunnens 1 auzutauschen. Das gab Bürgermeister Werner Frohmader bekannt. Außerdem wurde der Bürgermeister ermächtigt, eine hydraulische Brunnensanierung zu beauftragen, soweit sich diese im Zuge des Pumpentausches ergeben sollte. In diesem Zusammenhang informierte Bürgermeister Frohmader, dass sich der Ruhewasserspiegel beim Tiefbrunnen II wieder etwas erholt habe. Auch seien keine schädlichen Eintragungen im Trinkwasser zu verzeichnen, hierfür dankte er den örtlichen Landwirten für die umsichtige Bewirtschaftung.

Im Rahmen der Sanierungsarbeiten an der Thiersheimer Schule hat der Gemeinderat die Malerarbeiten an die Firma Gewinner, Thiersheim, vergeben. Im Zuge der Umstellung auf das elektronische Ratsinformationssystem wurde beschlossen, Tablets für die Gemeinderäte anzuschaffen. Der Auftrag wurde an die Firma Media Markt, Hof, als wirtschaftlichster Bieter vergeben.

Die Gemeinde Thiersheim wird der Arzberger Tafel eine Weihnachtsspende von 250 Euro zukommen lassen. Dafür sprach sich das Gremium einstimmig auf Vorschlag von zweiter Bürgermeisterin Ursula Schricker aus. Christine Medick informierte darüber, dass man auf der Suche nach jemandem sei, der die Pflege des Kriegsgefallengrabes übernehme. Laut Ursula Schricker werden die unebenen Blindenleitsteine bei der neuen Ampel wieder ausgetauscht. Sie seien lediglich ein Provisorium.

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