Selb/Marktredwitz ESM arbeitet am smarten Netz

ESM-Mitarbeiter Andreas Kroll montiert eine moderne Messeinrichtung. Sie ist die Vorstufe der sogenannten Smart-Meter, die auch einen Datenaustausch möglich machen. Foto: ESM

Der Energieversorger baut digitale Stromzähler ein. 13 Prozent der Verbraucher sind bereits ausgestattet. Die Technik ist Grundlage für die Energiewende.

 
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Selb/Marktredwitz - Die Energieversorgung Selb-Marktredwitz GmbH (ESM) hat einen wichtigen Meilenstein beim sogenannten Smart-Meter-Rollout erreicht. Wie es in einer Mitteilung des Energieversorgers heißt, erhalten bis 2032 per Gesetz alle Haushalte und Betriebe neue, digitale Stromzähler. Haushalte und Kunden, die weniger als 6000 Kilowattstunden Strom pro Jahr verbrauchen, bekommen eine sogenannte moderne Messeinrichtung, also vollelektronische Zähler ohne bewegte Teile und Mechanik.

"Als grundzuständiger Messstellenbetreiber kümmern wir uns um die flächendeckende Ausstattung in unserem Netzgebiet und gestalten damit die Energiewende mit. Digitale Zählertechnik hilft langfristig, mehr und bessere Daten für das Netzmanagement zu erhalten", sagt Klaus Burkhardt, Geschäftsführer der ESM. Einen gesetzlich vorgeschriebenen Meilenstein hat die ESM jetzt sogar übererfüllt. "In den ersten drei Jahren des Rollouts müssen wir zehn Prozent der Zählpunkte mit modernen Messeinrichtungen austauschen. Aktuell liegen wir bereits bei 13 Prozent", gibt Stephan Rummel, Technischer Betriebswirt und Elektromeister bei der ESM, einen Überblick. Daran haben auch die Corona-Wochen nichts geändert: "Den entstandenen zeitlichen Verzug haben wir locker wieder aufgeholt - auch weil uns viel Vertrauen entgegengebracht wird", sagt er. Für den Tausch müssen die Monteure der ESM und die beauftragten Fachfirmen in den Keller der Kunden. "Unser Hygienekonzept schützt die Kunden sowie unser Zähler-Team gleichermaßen. Sicherheit und Gesundheit gehen in jedem Fall vor", betont Stephan Rummel.

Grund für den flächendeckenden Umbau der Zählerinfrastruktur ist das Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende. In Deutschland werden bis 2032 insgesamt 51 Millionen alte Zähler getauscht und durch neue Geräte mit digitaler Messtechnik ersetzt. Künftig sollen so Strombedarf und -erzeugung besser in Einklang gebracht werden. Die ESM hat in den vergangenen drei Jahren bereits 3200 moderne Messeinrichtungen getauscht und liegt damit gut im Zeitplan. Im Gegensatz zu den alten Zählern arbeiten moderne Messeinrichtungen digital und speichern den Zählerstand täglich. Die Daten bleiben vor Ort, am Jahresende wird wie gewohnt abgelesen. Moderne Messeinrichtungen sind Vorstufen zu den sogenannten Smart-Metern. "Erst mit der Erweiterung um eine Kommunikationseinheit, das Smart-Meter-Gateway, sprechen wir von einem Smart-Meter oder von intelligentem Messsystem", erläutert Stephan Rummel. Dieses bekommen Verbraucher, die über 6000 Kilowattstunden Strom im Jahr beziehen, und zwar unabhängig vom Stromlieferanten.

Während die ESM laut Mitteilung weiterhin moderne Messeinrichtungen in Neubauten und beim turnusmäßigen Wechsel der Stromzähler einbaut, laufen im Hintergrund schon die Vorbereitungen für die nächste Stufe des Smart-Meter-Rollouts auf Hochtouren. "Ab kommendem Jahr beginnen wir bei Großkunden mit dem Einbau von intelligenten Messsystemen. Sie verfügen über ein zusätzliches Kommunikationsmodul, das auch einen Datenaustausch ermöglicht", informiert der Experte. Auf die Technik musste die Energiebranche lange warten. "Datensicherheit hat beim Smart-Meter-Rollout oberste Priorität. Die Zulassungsverfahren der Smart-Meter-Gateways bei den zuständigen Bundesstellen haben sich daher länger als erwartet hingezogen. Die Geräte stehen jetzt zur Verfügung, zum Jahreswechsel können wir endlich loslegen", betont Klaus Burkhardt. Etwa 100 Smart-Meter der ersten Generation werden im kommenden Jahr im Stromnetzgebiet eingebaut, das Selb, Schönwald, Marktredwitz und Ortsteile von Rehau umfasst. Die ersten intelligenten Messsysteme tun in einer Testumgebung schon Dienst. In den kommenden Wochen sammelt die ESM bereits erste Daten, die dann in die neuen Kundenangebote einfließen sollen. red

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