Wunsiedel Stilles Gedenken in Corona-Zeiten

Die Kriegsgräberanlage im Kirchenlamitzer Friedhof. Hier fanden in den vergangenen Jahren jeweils die Gedenkfeiern zum Volkstrauertag statt. In diesem Jahr ist dies wegen der Corona-Pandemie nicht möglich. Foto: Willi Fischer

Die Pandemie überschattet auch den Volkstrauertag. Gedenkfeiern mit Kranzniederlegungen finden in den Gemeinden, wenn überhaupt, nur im kleinen Kreis statt.

 
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Wunsiedel - In vielen Städten und Gemeinden in der Region fallen wegen der Corona-Pandemie die Gedenkfeiern zum Volkstrauertag aus - oder sie finden in stark geänderter und reduzierter Form statt. In Wunsiedel wird es keine Gedenkfeier geben. Vielmehr wird Bürgermeister Nicolas Lahovnik in aller Stille Kränze niederlegen: in den Ortsteilen sowie am Ehrenmal Katharinenberg zusammen mit Dekan Peter Bauer und voraussichtlich Pfarrer Günter Vogl.

In Arzberg wird es einer Auskunft aus der Stadtverwaltung zufolge ebenfalls keine Veranstaltung zum Volkstrauertag geben, da derzeit die Infektionsrate in der Stadt sehr hoch ist (wir berichteten). Die beauftragte Gärtnerei liefert die Kränze direkt zu den Kriegerdenkmälern in Arzberg, Röthenbach und Seußen, die Bürgermeister Stefan Göcking im Laufe des Tages besuchen wird.

In Kirchenlamitz hat Bürgermeister Thomas Schwarz in der Stadtratssitzung bekanntgegeben, dass die Feierstunde zum Volkstrauertag nicht in der gewohnten Weise stattfinden könne. Die Stadt Kirchenlamitz bedauere dies sehr und bitte um Verständnis. Die Feierstunde am Kriegerdenkmal Reicholdsgrün wird nach Absprache mit dem Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr ebenfalls nicht gehalten. Um die Verstorbenen dennoch zu würdigen, werde nach den Gedenkgottesdiensten eine kleine Abordnung die Kränze auf dem Friedhof Kirchenlamitz Form niederlegen. Teilnehmen werden als Vertreterin der evangelischen Kirchengemeinde Pfarrerin Gertrud Göpfert, Gemeindereferent Thomas Kern für die katholische Kirchengemeinde, Klaus Hoyer, der Vorsitzende des VdK-Ortsverbandes, sowie Bürgermeister Thomas Schwarz für die Stadt Kirchenlamitz.

Auch die Stadt Weißenstadt teilt mit, dass es zum Volkstrauertag in Weißenstadt nur eine Kranzniederlegung in aller Stille geben wird. Auf Ansprachen und musikalische Umrahmung werde verzichtet, ebenso würden keine Vereine und Institutionen geladen. Öffentliche Veranstaltungen sind demnach auch in den Ortsteilen nicht geplant.

Die Stadt Selb verzichtet ebenfalls auf Gedenkfeiern zum Volkstrauertag. Üblicherweise finden an den Ehrenmalen auf dem Goldberg und bei der evangelischen Kirche in Erkersreuth sowie am Kriegerdenkmal in Silberbach Feierstunden statt. Um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen und die Bevölkerung zu schützen, legt die Stadt in diesem Jahr in allen Ortsteilen mit Gedenkstätte Trauerkränze nieder, ohne dass Trauerfeiern stattfinden. Die Kranzniederlegung auf dem Goldberg nimmt symbolisch und unter Ausschluss der Öffentlichkeit Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch vor.

In Marktredwitz findet der Volkstrauertag 2020 aufgrund der Corona-Pandemie ebenfalls nicht in gewohntem Rahmen statt. Oberbürgermeister Oliver Weigel wird gemeinsam mit dem zweiten Bürgermeister Horst Geißel und der dritten Bürgermeisterin Christine Eisa in stillem Gedenken einen Kranz am Kriegerdenkmal im Stadtpark niederlegen. Im Stadtpark und in allen Ortsteilen gibt es bei der Kranzniederlegung keine Ansprachen, keine musikalische Umrahmung; die Öffentlichkeit sowie Vereine wurden nicht eingeladen. Lediglich einzelne Vertreter des Soldaten- und Kameradschaftsbundes sowie des VdK werden anwesend sein. In den Ortsteilen übernehmen die Kranzniederlegungen die Vorsitzenden der jeweiligen Feuerwehren.

In Waldershof wird die Feier am Vorabend, am Samstag, ebenfalls anders als üblich ablaufen. So ist geplant, dass in der Kirche im Rahmen des Gottesdienstes um 17 Uhr eine kurze Gedenkfeier stattfindet. Auf den Kirchenzug, den Auftritt der Musikkapelle Falkenberg und die Feierlichkeiten an der Kriegergedächtniskapelle wird heuer verzichtet. Im Gottesdienst in der neuen katholischen Stadtpfarrkirche wird es eine kurze Ansprache der Bürgermeisterin, ein Gebet und ein Trompetensolo geben. In den Ortsteilen Hohenhard, Helmbrechts, Schurbach und Lengenfeld finden keine Gedenkfeiern statt. Die Stadt hat jedoch für die jeweiligen Gedenkstätten Kränze bestellt; Einwohner oder Vereinsmitglieder kümmern sich um die Kranzniederlegungen.

In geänderter Form wird heuer auch der Volkstrauertag in Pechbrunn und Groschlattengrün begangen. Wie Bürgermeister Stephan Schübel in der Gemeinderatssitzung mitteilte, findet das Gedenken wegen Corona nur in gekürzter Form statt. Folgendes Programm ist für Sonntag, 15. November, vorgesehen: In Pechbrunn ist um 9 Uhr Gottesdienst in der Herz-Jesu-Kirche, anschließend Kranzniederlegung am Kriegerdenkmal im kleinen Kreis; mit dabei sind der Bürgermeister, die Fraktionssprecher und Pfarrer Robert Ploß. Der Gottesdienst in der evangelischen Friedenskirche in Groschlattengrün beginnt um 9.15 Uhr mit Pfarrer Klaus Wening, im Anschluss findet die Kranzniederlegung mit Bürgermeister und den Fraktionssprechern statt. Einen Kirchenzug wird es in beiden Fällen nicht geben. Den Vereinen ist eine Teilnahme am Gottesdienst freigestellt. Falls sie den Gottesdienst besuchen wollen, müssen sie sich in den jeweiligen Kirchen anmelden. Bei beiden Kranzniederlegungen ist keine Teilnahme von Vereinen vorgesehen. red/wf/jr

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