Hof Dankbar für die große Hilfsbereitschaft

Andrea Herdegen
Die Familie Herold aus Fattigau wollte Danke sagen: Durch die große Spendenbereitschaft konnte der Verein "Hilfe für Nachbarn" für den schwerstbehinderten Danny Herold einen Behindertentransporter anschaffen. Das Bild zeigt (von links) Horst, Petra und Danny Herold, Maria-Luise Schaffron von der Diakonie, Bürgermeister Stefan Breuer und Andreas Pöhlmann, Vorsitzender von "Hilfe für Nachbarn". Foto: Andrea Herdegen

Danny wird plötzlich zum Pflegefall. Der Verein "Hilfe für Nachbarn" und viele Spender aus der Region greifen der Familie unter die Arme.

 
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Fattigau - Seit drei Wochen ist Danny Herold wieder zu Hause in Fattigau bei seiner Familie. Nun dreht sich alles um ihn. In der gemütlichen Wohnküche steht sein wuchtiges Pflegebett am Fenster, der Esstisch wurde zur Seite gerutscht, um für Dannys Rollstuhl Platz zu schaffen. Von der Eingangstür laufen Rollstuhlschienen ins Haus, davor steht ein weißer Behindertentransporter. "Ich bin so froh, dass wir unseren Danny wieder daheim haben", sagt Mutter Petra Herold und streicht dabei ihrem Sohn über den Kopf. Danny Herold lächelt.

Spendenkonto

Wenn Sie Familien in Not unterstützen wollen, überweisen Sie Ihre Spende auf das Konto von "Hilfe für Nachbarn", der gemeinsamen Aktion von Frankenpost und Sparkasse Hochfranken:

Iban: DE29 7805 0000 0220 0204 16 bei der Sparkasse Hochfranken.

Auf Wunsch gibt es Spendenquittungen - bitte dazu Adresse auf der Überweisung vermerken.

Zwei Tage vor dem Jahreswechsel hat der 25-Jährige eine schwere Hirnblutung erlitten. Es folgt eine Zeit des Bangens und der Sorge für die Familie. Bald wissen die Ärzte, dass er schwerstbehindert bleiben wird. Der junge Mann kann nicht mehr sprechen, nicht mehr laufen, muss Windeln tragen. Für die Mutter ist klar, dass sie die Pflege übernehmen wird. Sie und ihr Mann Horst möchten ihrem Sohn trotz Behinderung alles so schön wie möglich machen. Immer zusammen sein, viel gemeinsam unternehmen.

Um Danny Ausflüge zu ermöglichen und ihn zur Untersuchung ins Bayreuther Klinikum zu bringen, braucht die Familie ein behindertengerechtes Fahrzeug. Sie wendet sich an die Aktion "Hilfe für Nachbarn". Nach einer Veröffentlichung in der Frankenpost spenden zahlreiche Menschen, viele Leser berührt Danny Herolds Schicksal. 9200 Euro kommen zusammen, damit können die Herolds einen gebrauchten Bus mit Hebebühne kaufen.

Um allen Spendern herzlich Danke zu sagen, hat die Familie nach Fattigau eingeladen. Maria-Luise Schaffron von der Diakonie, Sparkassen-Vorstandsvorsitzender Andreas Pöhlmann in seiner Funktion als Vorsitzender des Vereins "Hilfe für Nachbarn" und der Oberkotzauer Bürgermeister Stefan Breuer kommen stellvertretend für die zahlreichen Wohltäter.

"Wir sind glücklich, dass das alles so geklappt hat", sagt Horst Herold. Begeistert zeigt er den Gästen, wie die Hebebühne funktioniert, wie der Rollstuhl im Bus mit Gurten festgeschnallt wird. Petra Herold erinnert daran, wie verzweifelt sie damals zu Bürgermeister Breuer ins Rathaus gelaufen sei. "Ich habe mir gedacht: Entweder er hilft mir oder er schickt mich weg." Breuer hatte die Idee, sich an "Hilfe für Nachbarn" zu wenden. "Sie waren der erste Tropfen, daraus ist ein starker Regen geworden", sagt Petra Herold dankbar. Sogar auf dem Frühlingsfest und beim Maibaumaufstellen wurde für ihren Danny gesammelt.

"Sollten Sie noch einmal etwas benötigen, dann wenden Sie sich an uns", sagt Andreas Pöhlmann im Namen der Aktion "Hilfe für Nachbarn". "Nein, wir sind jetzt wunschlos glücklich", antwortet Petra Herold schnell. Sie ist sich sicher: "Wir schaffen das. Wir schauen jetzt nur noch nach vorne, nicht mehr zurück." Rathauschef Stefan Breuer legt Danny Herold die Hand auf die Schulter, er kennt ihn von früher, als der junge Mann in einer Pizzeria bediente. "Wenn man Demut und Bescheidenheit lernen will, dann muss man zu euch kommen", sagt der Bürgermeister.

Zum Abschied bedankt sich auch Danny Herold: Jedem Gast gibt er behutsam seine Hand. Die linke, die Hand, die gesund geblieben ist.

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