Hof - Dass Männer Kinder erziehen sollten, entlockt Kasim Cali eine Art zustimmendes Murmeln. Dass er Babys wickelt und drollige Lieder mit Knirpsen singt, ist ihm keinen Kommentar wert. Man könnte das kurze Zucken seiner Unterlippe, das in seinem dichten, dunklen Bart verschwindet, höchstens als ein "Ja, und?" deuten. Kasim Calis Normalität prallt hart gegen die Realität. Der angehende Erzieher, er ist Praktikant im ersten Jahr, ist einer von sieben Männern in den Krippen, Kindergarten- und Hortgruppen im Hofer TPZ. Kolleginnen hat er 58. In der Berufsschule sind die Herren in der Klasse massiv unterrepräsentiert - sie sind zu zweit. Männliche Erzieher sind Exoten. Und sie sind gefragt.