Hof Dramatische Details zur Rettungsaktion auf Hofer Weihnachtsmarkt

Hofer Weihnachtsmarkt am Abend: Vor allem im Gedränge der Menschen haben Taschendiebe oft leichtes Spiel. Foto: Tom Neumann

Es war nicht nur der Zeitsoldat: Auch zwei Bedienungen der Skihütte halfen der Frau, die am Weihnachtsmarkt zusammengebrochen war.

 
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Hof - Nicht nur ein Helfer, sondern gleich drei haben am Samstagabend in der Skihütte am Hofer Weihnachtsmarkt einer 59-jährigen Frau das Leben gerettet (wir berichteten). Im Polizeibericht war zunächst von einem Retter die Rede, einem Zeitsoldaten aus Hof. "Auch meine zwei Bedienungen waren beteiligt", sagt Ralf Weigold, der Betreiber der Skihütte.

Und so hat es sich laut Weigold am Samstagabend zugetragen: "Meine Bedienung Uschi Konstant stand zufällig neben der Frau, der plötzlich schwindelig wurde." Uschi Konstant habe die Frau aufgefangen und ihrem Chef zugerufen, er solle den Notarzt rufen. "Ich habe sofort die 112 gewählt."

Eine andere Bedienung, Sofia Spörl, die erst vor Kurzem einen Erste-Hilfe-Kurs im Rahmen ihrer Ausbildung absolviert hatte, habe die Frau auf den Boden gelegt, die Jacke aufgemacht und mit der Herzdruckmassage begonnen. Zwischenzeitlich sei die Frau kurz zu Bewusstsein gekommen und habe sogar ihren Namen und ihr Alter gesagt. "Dann war sie wieder weg. In diesem Moment kam der Soldat dazu, der die Herzdruckmassage weiter machte," berichtet Weigold.

Acht Minuten nach dem Notruf waren, wie berichtet, die Rettungskräfte zur Stelle. Sie brachten die Frau ins Sana-Klinikum Hof. "Wir waren danach alle wie in Schockstarre. Das hat mich alles ziemlich mitgenommen", erzählt Uschi Konstant. Sie bat den Bruder der 59-Jährigen, sie über deren Zustand zu informieren. "Erst als er Entwarnung gegeben hatte, konnten wir aufatmen." Ihre Kollegin Sofia Spörl habe noch lange vor Aufregung am ganzen Körper gezittert.

Die Lebensrettung war also eine Gemeinschaftsleistung, wie Weigold erzählt. Im Polizeibericht wurde aber nur der 30-Jährige erwähnt und wurde deshalb nach der Veröffentlichung der Geschichte in den sozialen Medien als "Held" und "Engel" gefeiert. "Es ist mir aber auch wichtig, dass die Leute wissen, dass er das nicht allein geschafft hat", sagt Weigold.

Der 30-jährige Zeitsoldat Benny Witt kann sich indessen nicht an Einzelheiten erinnern. "Es ging alles so schnell, ich weiß nur, dass da noch zwei Damen dabei waren." Letztlich sei es auch egal, wer involviert war in die Rettung. Der 30-Jährige ist in Oberviechtach in der Oberpfalz stationiert. Momentan kuriert er sich zu Hause in Hof nach einer Schulter-Operation aus. "So einen Vorfall habe ich noch nie erlebt", sagt er auf Nachfrage am Telefon. Es sei auch für ihn eine Schocksituation gewesen, obwohl er bei der Bundeswehr einmal im Jahr den Erste-Hilfe-Kurs auffrische.

Dass er in den sozialen Netzwerken als "Held" und "Engel" gefeiert wird, sei ihm nicht wichtig, sagt er. "Ich habe mir ein paar Kommentare durchgelesen. Die Geschichte passt eben zu Weihnachten." Viel wichtiger sei es ihm, dass seine Tat andere Leute dazu animiert, im Ernstfall nicht wegzuschauen, sondern zu helfen.

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