Die Teilnehmer haben aufwendige Kostüme genäht und gebastelt: Die Mitarbeiter der Stadt Hof haben sich T-Shirts mit "Hof in Bayern ‚Gans‘ oben" drucken lassen, in Anspielung auf die Gänse-Plage am Untreusee; die Post hat einen Austrage-Wagen dabei, eine Metzgerei hat eine riesige aufblasbare Weißwurst, das Theater hat aus seinem Kostüm-Fundus einige bunte Stücke ausgewählt. Hunde laufen mit und Kleinkinder dürfen in Kinderwägen dabei sein. Es werden unzählige Selfies und Fotos gemacht, die später an Freunde verschickt werden oder auf Facebook und Instagram landen.
Bilanz
Über 300 Helfer haben den Firmenlauf am vergangenen Freitag am Untreusee gestemmt. "Die Lebenshilfe hat uns unglaublich unterstützt und uns ihre Räumlichkeiten, Duschen und Umkleiden zur Verfügung gestellt", sagt Birgit Döhne, die Marketing-Leiterin der Frankenpost . Die Mitarbeiter der Lebenshilfe haben zudem gemeinsam mit den Gefangenen der JVA die Biertische und -bänke aufgestellt und abgebaut. "Wir sind mit dem Ablauf der Veranstaltung zufrieden", bilanziert Döhne. Obwohl das Event nicht komplett reibungslos verlaufen ist - die Läufer sind zum Beispiel ohne Startschuss losgelaufen und anfangs haben auch nicht alle Besucher einen Platz an den Bierbänken bekommen. Ein Großevent dieser Art zu meistern sei eine große Herausforderung, betont Döhne, weil das Event jedes Jahr an einem neuen Ort stattfindet. "Wir wollen so die Schönheit unserer Region zeigen, immer neue Strecken bieten und möglichst vielen Vereinen die Möglichkeit geben, mitzumachen." So müsse man sich auch jedes Mal auf die neue Location einstellen. Für den guten Zweck kamen 11 000 Euro zusammen: "Wir spenden zwei Euro je Teilnehmer an die Sportstiftung Hochfranken", sagt Döhne.
Folgende Sponsoren haben den Firmenlauf unterstützt: Sparkasse Hochfranken, AOK, dennree, dm Drogeriemarkt, Autohaus Dornig, Edeka/diska/Marktkauf, Sport Frank, OBI, Raumedic, Rehau AG+Co, Sana Klinikum, shirteria, Thüga Smartservice, Spielbank Bad Steben, Brauerei Scherdel, Viessmann, bitzinger GmbH und Stadtwerke Hof.
Eines der ausgefallensten Kostüme präsentiert die Alexander-von-Humboldt-Klinik aus Bad Steben, die mit 45 Mitarbeitern dabei ist: 14 von ihnen laufen als "Humboldt-Strömung" unter einem blauen Laken, das mit Seesternen, Algen und Fischen geschmückt ist. "Wir sind jetzt im dritten Jahr dabei und denken uns jedes Mal etwas Neues aus, was mit Alexander von Humboldt zu tun hat", erzählt Mitarbeiterin Manuela Hohenberger.
Das Thema Wasser hat sich auch das bfz Hochfranken ausgesucht: Die 40 Mitarbeiter haben sich als Matrosen verkleidet, ein Teil von ihnen trägt ein Boot mit sich. "Das Thema Wasser passt zum Untreusee", sagt Cornelia Schaller aus Leupoldsgrün. "Und mit Bildung schwimmt man immer oben", ergänzt sie lachend. Die Kostüme haben sie allesamt selbst genäht, das Boot in der eigenen Werkstatt gezimmert. "Wir sind jedes Jahr dabei - in Gattendorf, Oberkotzau, Konradsreuth, Köditz und zuletzt in Regnitzlosau. Das Event stärkt unseren Teamgeist."
An zwei Verpflegungsstationen können sich die Läufer mit Wasser und Bananen stärken. Viel zu trinken brauchen die meisten jedoch nicht. Die Temperatur liegt bei knapp über 20 Grad, die Luftfeuchtigkeit ist nach dem Regen hoch. Ganz anders als im vergangenen Jahr, als die Sonne am heißesten Tag des Jahres vom wolkenlosen Himmel gnadenlos herunterbrannte.
So kommen fast alle Läufer problemlos ins Ziel, nur wenige haben Kreislaufprobleme. Nach dem Zieleinlauf verteilen sie sich auf der Location, holen sich Bratwürste und Bier, erholen sich von der Anstrengung und sehen der Prämierung der größten und kreativsten Gruppen zu. Und dann steigt die After-Run-Party: Vor der Bühne, auf der DJ FabX einen Hit-Song nach dem anderen auflegt, tanzt die Menge bis Mitternacht.
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