Hof Großes Lob vom Diakonie-Chef

Lisbeth Kaupenjohann
Ulrich Lilie (vorn im Bild) lobt die gute Zusammenarbeit der Sozialeinrihtungen in Hof. Hinten von links sind zu sehen: Nassar Sabri (Maßnahmen-Teilnehmer der Diakonie-Hochfranken sowie die Diakonie-Geschäftsführer Martin Abt und Manuela Bierbaum. Foto: Kaupenjohann

Der Präsident der Diakonie Deutschland hat soziale Einrichtungen in Hof besucht. Die örtlichen Mitarbeiter bedachte er mit warmen Worten.

 
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Hof - Jedes Jahr sammelt Ulrich Lilie, Präsident der Diakonie Deutschland, auf seiner mehrtägigen Sommerreise Eindrücke in Diakonie-Einrichtungen mehrerer Bundesländer. Diesmal hat er auch in Hof Station gemacht - in der Diakonie am Park und im Haus am Lorenzpark, wo verschiedene Dienste der Diakonie Hochfranken unter einem Dach zusammenarbeiten. "Ulrich Lilie hatte ein offenes Ohr für die Wünsche und Erfahrungen von Mitarbeitern und Klienten", berichtete Geschäftsführerin Manuela Bierbaum im Anschluss an den Rundgang.

Es ging um die Jugend- und Erwachsenenhilfe, um Migration und Integration, um Hilfen für Senioren - und mit welchen Herausforderungen die Einrichtungen in Corona-Zeiten zu kämpfen haben. Angesichts der hohen Migranten-Zahl in Hof, der gestiegenen Kinderarmut und der Vereinsamung vor allem älterer Menschen während des Lockdowns stehen die Einrichtungen vor großen Herausforderungen.

Beim abschließenden Treffen im Sophiencafé zollte der Chef des größten Wohlfahrtsverbandes in Deutschland der Diakonie Hochfranken ein dickes Lob: Er habe höchst engagierte und kompetente Mitarbeiter erlebt, die sich - unter Einbindung vieler Ehrenamtlicher - in vielfältiger Weise für die Teilhabe aller einsetzen. Dass so viele mit Herzblut systemrelevant für andere Menschen arbeiten, müsse aber auch von der Gesellschaft besser honoriert werden. Dabei zähle ein vernünftiger Flächentarif mehr als eine Prämie und Medienaufmerksamkeit, die sich oft nur auf Einzelne richte.

Die Diakonie Deutschland hat rund 600 000 hauptamtliche Mitarbeiter, 95 000 sind es in Bayern, 1800 in Hof. "Die sozialen Ungerechtigkeiten nehmen zu, die Dienste der Diakonie werden mehr denn je gebraucht", betonte Lilie. Leider bereite die Finanzierung Sorgen. Die Corona-Krise mit folgendem Lockdown habe die Kommunen stark getroffen, weshalb viele freiwillige Leistungen gekündigt worden seien. Ulrich Lilie betonte den Auftrag der Diakonie, der sich aus dem Evangelium ergebe. Er warnte: "Wenn wir jetzt an den falschen Stellen sparen, werden wir in Zukunft umso teurer bezahlen."

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