Der feldmäßige Anbau von Kartoffeln wurde von Landwirten rund um Kirchenlamitz schon frühzeitig praktiziert. Zur schnellen Verbreitung der Feldfrucht trug auch die Tatsache bei, dass die Bauern darauf beharrten, ihren Anbau "zehntfrei", also ohne Abgaben vorzunehmen. Denn wie die schlauen Bauern damals schon wussten, waren Kartoffeln nicht als abgabepflichtige Anbaufrucht in den noch aus dem Mittelalter stammenden Listen erwähnt.
Heute ist die Kartoffel aus dem Speiseplan nicht mehr wegzudenken. Doch wo kommt die Bezeichnung "Kartoffel" her? - Sie stammt von "tartufolo", dem italienischen Wort für Trüffel, das auf das lateinische "terrae tuber" (Erdknolle) zurückgeht.
Das Stecken der Saatkartoffeln erfolgt von April bis Mai, die Ernte von August bis Oktober. Geerntet wird in der Regel das Zehnfache der Aussaatmenge. Früher war die Kartoffelernte, das "Erdäpflgroom", wie sie mundartlich bezeichnet wird, reine, mühselige und personalintensive Handarbeit. Das dazu meistgebrauchte Arbeitsgerät war eine zweizinkige Hacke, mundartlich "Krail" genannt. In Großschloppen kommt sie wieder zum Einsatz.
Die historischen Gerätschaften, mit denen die Kartoffeln geerntet wurden, werden dabei in historischer Tracht vorgeführt, ebenso wie die per Hand mit "Krail" oder mit einer von einem Oldtimer-Traktor gezogene Sternschleuder. Ein echtes Erlebnis für die Kinder ist das Kartoffelfeuer, das in früheren Zeiten auf den Feldern gebrannt hat und in dem Kartoffeln gebraten werden. Beim "Erdäpflgroom" gibt es schmackhafte Kartoffelsorten in bunter Vielfalt mit wohlklingendem Namen und gutem Geschmack wie Bamberger Hörnchen, Laura (rot), Lilly, Annabell, Prinzess, Quarta und Krone.
Geplant ist auch ein Kaffeetrinken auf dem Feld, wie es früher üblich war. Die Frauen des Dorfes haben dazu leckere Spezialitäten zubereitet wie Bauernküchle, Kartoffel-Lebkuchen, Hefekleß, Benkstiezl, Pflaumenkuchen, Apfelkuchen, Holunderkuchen, Kartoffelkäse, Griebenfett und Kräuterquark. Der Gaumenschmaus wird vor Ort auf dem eingetischten Kartoffelacker genossen.
Das Kartoffeldorf Großschloppen macht mit der Veranstaltung dem vorbeiführenden Kartoffel-Erlebnispfad alle Ehre. An acht Stationen wird dort Wissenswertes und Informatives mit illustrierten Schautafeln über eines der ältesten Kartoffel-Anbaugebiete Oberfrankens vermittelt. Außerdem kann man in Großschloppen sogar ein kleines Kartoffelmuseum am Dorfteich besichtigen.