Hof - Es sind Sätze voller Hass, die der Sänger in sein Mikro brüllt: "Blut muss fließen, knüppelhageldick, wir scheißen auf die Freiheit dieser Judenrepublik..." Dutzende junge Menschen feiern das Lied. Sie recken die Arme zum Hitlergruß und schreien "Sieg Heil". Es sind widerwärtige Szenen, aber es ist die Realität. Es sind Aufnahmen, die der Journalist mit dem Decknamen Thomas Kuban jahrelang in der Rechtsrock-Szene heimlich gefilmt hat. Kuban nahm an über 40 konspirativen Treffen und Konzerten teil, immer in der Gefahr, entdeckt zu werden. Sein Film "Blut muss fließen" gewährt dem Zuschauer authentische und teils erschütternde Einblicke in die Nazi-Szene. Für diese Aufnahmen kassierte der Journalist mehrere Morddrohungen. Er präsentiert sich fast nie in der Öffentlichkeit und wenn, dann nur verkleidet. Die Angst, so sagt Kuban im Film, sei sein ständiger Begleiter.