Um den Gesundheitszustand und das Verhalten der Tiere besser beurteilen zu können und um das Verbreiten von Krankheiten zu vermeiden, verbringen Neuankömmlinge wie Elana die erste Zeit in einer Quarantäne-Station. Dort wird die Katze auch noch eine Weile bleiben müssen, bis sie alle Impfungen zur Grundimmunisierung durchlaufen hat. Eine erste Impfung hat sie schon erhalten. Zudem wurde sie prophylaktisch gegen Würmer und andere Parasiten behandelt. Ist alles erledigt, kann sie in ein Gemeinschaftszimmer umziehen.
Aber wie soll es mit Elana weitergehen, wenn sich ihr Besitzer nicht meldet? Nach Ablauf der gesetzlichen Wartefrist von zwei Monaten sucht das Tierheim in der Regel nach einem neuen Zuhause für die Tiere. Die Findeltier-Meldestelle des Kantons geben sie zur Vermittlung frei. Genauso wird das Tierheim auch mit Elana verfahren.
Das "Pfötli nimmt jährlich rund 2000 Tiere auf. Die Weitervermittlung der Tiere an neue Besitzer gehört genauso zur Arbeit der Mitarbeiter wie deren Versorgung.
Katzen werden dabei in ein Zuhause mit Freigang vermittelt. Ausnahmen gibt es nur in begründeten Fällen, etwa wenn eine Katze krank oder körperlich beeinträchtigt ist. Natürlich prüfen die Tierheimmitarbeiter auch, ob Katzen im neuen Zuhause von Vermieterseite überhaupt erlaubt sind.
Wer sich mit den Tierpflegern unterhält, erfährt, dass Elanas Schicksal zwar außergewöhnlich, aber lange nicht einzigartig ist. Im Jahr 2013 etwa hatte sich ein Kater vor dem Abflug in Athen in ein Flugzeug geschlichen und den Flug im Fahrwerkschacht überlebt, obwohl es dort kaum Sauerstoff gibt und die Temperaturen auf dieser Höhe bis minus 50 Grad fallen können. Das unterkühlte und verängstigte Tier hatte bei seiner Ankunft im "Pfötli" hohes Fieber. Am Ende gab es ein Happy End: Der Flugzeugmechaniker, der den Kater gefunden hatte, nahm ihn auf.
Ein anderes Beispiel: 2014 fuhren fünf Wochen alte Babykatzen unfreiwillig im Frachtraum eines Lastwagens aus Belgien mit. Beim Ausladen der Fracht hatte der Stapelfahrer sie im Laderaum entdeckt. Die Mitarbeiter der Firma versorgten sie mit Futter und Wasser und alarmierten die Tierretter des "Pfötli". Allesamt überlebten und wurden an neue Besitzer vermittelt. Immer wieder kommt es auch vor, dass ungewollte Passagiere - wie beispielsweise Skorpione - im Koffer mitreisen. Sie kommen dann vorübergehend ins Tierheim.
Unterdessen versuchen die Mitarbeiter des Tierheims alles, um die Besitzer von Elana zu finden. Informiert wurde sowohl die Schweizer Tiermeldezentrale als auch das deutsche Pendant "Tasso". Außerdem hat das Tierheim einen Aufruf auf seiner Website und auf Facebook geschaltet. Die Mitarbeiter haben Interviews in Fernsehen- und Radiosendungen gegeben und mit vielen Print- und Online-Medien in der Schweiz und in Deutschland gesprochen.