Hof Hoffnung auf ein Ende des Streits

Der öffentliche Streit in Oberkotzau um die Ortsumgehung hat in den vergangenen Wochen an Schärfe zugenommen - dies war ein Kernthema der Diskussion am Montag. So mancher Redner war sichtlich angeschlagen.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Er habe die Stimmung in der Bevölkerung noch nie so aufgewühlt erlebt, stellte zweiter Bürgermeister Erich Pöhlmann fest: Gemeinderäte seien Angriffen ausgesetzt gewesen, "die manchmal wehgetan haben". Auch Bürgermeister Breuer meinte: Das Thema werde diskutiert "auf eine Art und Weise, wie wir das bisher nicht gekannt und uns sicherlich auch nicht gewünscht haben". An dieser Stelle seiner Rede blieb dem Bürgermeister für mehrere Sekunden die Stimme weg, bevor er fortfahren konnte.

Besonders deutlich wurde CSU-Fraktionssprecher Achim Hager: Es sei "unerträglich", wie UWO-Unterstützer im Internet und in Leserbriefen Gemeinderäte "diffamiert" hätten. Die UWO polarisiere. Auch SPD-Fraktionssprecher Markus ging die neue Gruppierung hart an: Wenn auf deren Facebook-Seite Begriffe wie "Gutmenschen" gegen die Umgehungsbefürworter fielen, sei dies "Nazi-Jargon". UWO-Gemeinderat Erik Winterling hielt dagegen: "Herr Retsch, ich lasse mich nicht als Nazi oder als Kollaborateur betiteln." Er verwahrte sich gegen Versuche, unbequeme politische Gegner ins "Nazi-Eck" zu stellen. "Wir verhalten uns korrekt." Der CSU-Antrag für die Umgehung gebe ihm das Gefühl, die UWO solle in ein "böses Eck" gedrängt werden. Im Gemeinderat würden die Räte der Gruppierung oft "wie Schulbuben abgekanzelt".

Dem widersprach Bürgermeister Breuer sofort: "So etwas hat es bei uns nie gegeben." Auch Achim Hager betonte: "Wir haben versucht, mit den Anträgen der UWO sehr sachlich umzugehen."

Fraktionssprecher Christian Feller beklagte indes, UWO-Vorschläge seien nie richtig diskutiert worden. Daher habe sich eine Art außerparlamentarische Opposition gebildet. Die UWO selbst wolle lediglich informieren, betonte Feller, sie liefere Argumente, habe aber nie den politischen Gegner diffamiert oder gegen ihn "gehetzt".

Thomas Fickenscher (CSU), der mit der UWO stimmte, betonte, seine ablehnende Haltung gegen die Umgehung sei in der CSU immer respektiert worden. Er hoffe, dass in der Diskussion Begriffe wie Hetze und Populismus nun der Vergangenheit angehören. "Kommt alle wieder ein bisschen runter und konzentriert euch auf die Sache." Auch mehrere andere Räte von CSU und SPD sowie der Bürgermeister riefen dazu auf, an einem Strang zu ziehen. Hannes Keltsch

Autor

Bilder