Hof Katholische Gemeinden wollen fusionieren

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Seit Jahren bewegen sich Sankt Marien und Sankt Konrad aufeinander zu, jetzt möchten sie den nächsten Schritt tun. Was sich ändert, wer betroffen ist - und wer entscheidet.

 
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Hof - Wenn einer sagt, dass sich durch die anstehende Veränderung ja eigentlich nichts ändere, dann ist das meistens mit Vorsicht zu genießen. Wenn aber die beiden Hofer Pfarrer Holger Fiedler und Hans-Jürgen Wiedow am Wochenende ihren Gemeindegliedern erklären, dass ein Zusammenschluss ihrer Pfarreien für die Gläubigen kaum spürbar sein wird, dann haben sie einen entscheidenden Vorteil: Der Wunsch zur Fusion stammt nicht von ihnen. Die Gemeindeglieder selbst haben ihn geäußert und an seiner Umsetzung gearbeitet. So stehen Sankt Marien und Sankt Konrad vor einem großen Schritt.

Die beiden Gemeinden möchten eine werden. Das hat vor Kurzem der Pfarrgemeinderat beschlossen. Bereits seit zwei Jahren haben die Gemeinden diesen gemeinsamen Rat. Ein gemeinsames Seelsorgeteam gibt es längst, schon seit Jahren arbeiten die Gemeinden zusammen, wenn es um die Vorbereitungen der Kommunion, den Gottesdienst-Plan oder die Sternsinger geht. "Wir lernen, füreinander mitzudenken", sagten die beiden Pfarrer vor gut zwei Jahren im Frankenpost-Gespräch, als sie nach unzähligen praktischen auch die ersten administrativen Schritte aufeinander zugegangen waren. Dass die Gemeindeglieder noch weiter gehen möchten, freut die zwei. Und das ganze Bistum sieht zu, wie die Hofer ihr Vorhaben hinbekommen.

Der Beschluss des Pfarrgemeinderats liegt vor, die Hauptabteilungen des Bistums sind informiert, am Wochenende sollen die Gemeindeglieder alle ihre Fragen beantwortet bekommen. Entscheiden muss letztlich das Bistum. Doch sind die Pfarrer zuversichtlich, dass Bamberg dem Ansinnen aus Hof zustimmt: Schließlich komme der Wunsch von unten. Zudem gelte die Stadt als Musterbeispiel dafür, wie harmonisch zwei Gemeinden zusammenwachsen können. "Hof ist da immer in aller Munde", sagt Holger Fiedler. Das soll so bleiben.

Eine Pfarrgemeinde statt bisher zwei: Das wird sich hauptsächlich auf die Angestellten selbst auswirken, sagen die Verantwortlichen. Das wichtigste Argument aus ihrer Sicht: Sie möchten die Arbeit der beiden Pfarrer anders strukturieren. "Einer soll sich mehr auf die Verwaltung konzentrieren, einer auf die Seelsorge", sagt Hans-Jürgen Wiedow. Für seinen Kollegen und ihn heißt das auch: Der eine soll künftig dem anderen unterstellt sein. Wer von den beiden welche Rolle übernehmen wird, ist eine Entscheidung des Bistums - und obwohl die zwei schon eine Vorstellung von der Rollenverteilung haben, wollen sie sich noch nicht äußern. Wichtig sei, was aus der Neuregelung für die Pfarreien entsteht: "Wenn wir beide einmal weg sind, finden unsere Nachfolger klare Verhältnisse vor." Zwölf Jahre beträgt die durchschnittliche Verweildauer eines katholischen Pfarrers in einer Gemeinde; beide Geistliche sind jetzt seit sechs Jahren in Hof. So geht es den zweien darum, ihren Zuständigkeitsbereich gut aufzustellen für alles, was da kommen mag - und ihre bisherigen Bemühungen ums Zusammenwachsen zu sichern.

Mit schrumpfenden Gemeindegliederzahlen werde man einige Räume anders nutzen, einige Gottesdienst-Angebote anders koordinieren und die Verwaltung auf andere Füße stellen. Finanziell werde sich nichts ändern, personell kaum etwas, betonen die zwei. So hoffen sie, dass der Vorschlag aus dem Pfarrgemeinderat auch in den Gemeinden, im Bistum und bei den Kirchenstiftungen auf Zustimmung stößt. Dann könnte es womöglich schon vom ersten Advent an nur noch eine katholische Hofer Pfarrei geben.

Die Stimmung ist geprägt von großem Wohlwollen, vom Aufbruch wagen.

Pfarrer Hans-Jürgen Wiedow

Wir haben an einem normalen Wochenende 700 Menschen in unseren Kirchen.

Pfarrer Holger Fiedler

Alle Infos

Alle Informationen über Auswirkungen und Veränderungen wollen die beiden Pfarrer bei den Gemeindeversammlungen geben. Diese finden statt: Samstag, 5.März, in Sankt Pius und in Feilitzsch jeweils nach der VAM um 18.30 Uhr, am Sonntag, 6. März, in Konradsreuth und Sankt Otto nach der Eucharistiefeier um 9 Uhr, in Sankt Marien nach dem Gottesdienst um 10 Uhr und in Sankt Konrad nach dem 10.30 Uhr-Gottesdienst.

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