Hof Noch 100 Tage bis zum Volksfest

Anlaufstelle für Generationen von Hofern: das Kettenkarussell. Die Mischung aus Althergebrachtem und neuen Ideen soll auch in diesem Jahr wieder die Gäste begeistern. Fotos: Archiv Geisser, cp Quelle: Unbekannt

Einer der Hofer Festwirte hört auf, der Bierpreis steigt, die Genussmeile bekommt eigens angefertigte Holzhütten: So wird das Volksfest 2018.

 
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Hof - 8,20 Euro wird die Maß Volksfest-Bier in diesem Jahr kosten - 40 Cent mehr als in den vergangenen drei Jahren. Das haben die Hofer Volksfestwirte nun bekannt gegeben; Grund für die Erhöhung sind gestiegene Bezugskosten und steigende Kosten für Sicherheit und Personal sowie andere Einrichtungen auf dem Fest. Zum Vergleich: Hof liegt damit trotz Preisanstiegs noch immer unter der Kulmbacher Bierwoche oder dem Bayreuther Volksfest - dort kostet die Maß jeweils 8,40 Euro. Heute, 100 Tage vor dem Fest, steht bereits ein großer Teil der Vorbereitungen - trotzdem beginnt nun die heiße Phase für die Macher.

Zu den Akteuren in der Nailaer Straße zählt seit Kurzem einer nicht mehr: Norbert Schuler, von Anfang an einer der Hofer Volksfestwirte, ist aus privaten Gründen und einvernehmlich mit den Kollegen aus der Fränkischen Volksfestwirt GmbH ausgestiegen. Seine Aufgaben - unter anderem die Zusammenstellung des Musikprogramms - haben die verbleibenden acht Wirte unter sich verteilt. Zum Musikprogramm wollen sie noch nicht allzu viel verraten, nur so viel: "Es wird einige schöne Überraschungen geben, wir haben da richtig Geld in die Hand genommen", verspricht Festwirt Björn Pausch. Investiert haben sie auch in einer ganz anderen Sache.

"Wir lassen uns gerade neue Holzhütten für die Nailaer Straße bauen", erklärt Pausch. Die Hütten der vergangenen Jahre, aus denen die Besucher der Genussmeile mit Bier, Brotzeiten und Co. versorgt wurden, waren angemietet. Im Winter hatten sich die Festwirte dazu entschlossen, sich eigene bauen zu lassen, um das Fest-Flair mit noch urigeren und ansprechenderen Anlaufstellen weiter zu verschönern. Das tun sie, wie gewohnt, auch wieder mit vielen Aktionen, die das Fest lebendig machen.

Neben den großen Abenden, an denen wieder die "Halln" beben wird, gehören auch zahlreiche andere Aktionen und Anlaufstellen zum Fest - vom Generationentag bis zum Frühschoppen. Die Liebe selbst zu kleinsten Details macht die Riesen-Fete so beliebt. Dazu gehört in diesem Jahr eine Ausweitung des Muckturniers am Sonntagvormittag: Im vergangenen Jahr hatte das Kart-Event Premiere und lockte etwa 70 Paarungen an. Heuer wird im Zelt sogar das "1. Oberfränkische Muckturnier" ausgetragen - als Partner der Festwirte sind hier das Bierland Oberfranken, der Bezirksverband der Landjugend und TVO mit im Boot. Eine weitere typische Hofer Aktion, die bereits feststeht: Die Gruppe "Fränkisch Blech" spielt am Festfreitag zum wiederholten Mal im Biergarten. "Die Jungs verzichten auf ihre Gage, wir sollen stattdessen lieber eine Spende ans Elisabethenheim machen", erzählt Björn Pausch. Das tun die Festwirte freilich - so können sich die Kinder und Jugendlichen dort schon mal auf einen Festbesuch freuen.

Und damit sind sie nicht die Einzigen. Veranstalter des Volksfests ist bekanntlich die Stadt Hof - in ihrem Auftrag bewirtschaften die Festwirte Biergarten und Zelt in der Nailaer Straße, auf ihre Einladung hin kümmern sich auf dem Volksfestplatz 50 Fieranten um die jährlich etwa 200 000 Besucher. Und die Arbeit im Rathaus läuft gerade so intensiv wie in der Freiheitshalle.

Der Festumzug wird traditionsgemäß vom städtischen Fachbereich Kultur organisiert. Damit wieder gut 60 Gruppen, mehrere Musikkapellen und zahlreiche Fahrzeuge, Pferdegespanne und andere Hingucker durch die Stadt ziehen können, wird schon länger an den Anmeldelisten gearbeitet. Vereine oder Organisationen, die sich beteiligen möchten, können sich immer noch anmelden. Der andere große Arbeitsschwerpunkt fürs Rathaus bestimmt ebenfalls schon jetzt die Agenda: die Werbung. Uwe Voigt, städtischer Marktmeister, stellt gerade eine Ausstellung für einen Infostand zum Deutsch-Tschechischen Freundschaftstag am Wochenende zusammen - schließlich möchte die Stadt wieder viele Gäste aus dem nahen Böhmen zum Fest begrüßen.

Der Volksfestplatz bekommt, wie berichtet, noch eine neue Trafo-Station, da die alte den Anforderungen der Schausteller nicht mehr gerecht werden würde. Um Strom- und Wasserversorgung des Platzes kümmern sich die Mitarbeiter der Stadt in den Wochen vor Festbeginn. Sonst steht das Fest in großen Teilen. "Die Schausteller sind bereits zugelassen, der Platz ist eingeteilt", sagt Marktmeister Uwe Voigt. Ihm obliegt es, dafür zu sorgen, dass der Volksfestplatz Besuchern und Schaustellern gleichermaßen zusagt: Viele der Fieranten, die seit Jahren nach Hof kommen, bitten um ihre Stammplätze - und das Publikum tut's auch: Anlaufstellen wie Kettenkarussell und Co. sind jährlich wiederkehrende Familientraditionen für Generationen von Hofern.

Das Sicherheitskonzept fürs Fest stehe ebenfalls bereits, betont Uwe Voigt, und auch in Sachen Rahmenprogramm haben die Verantwortlichen wieder einiges auf die Beine gestellt. Dazu könnte bald aber noch mehr kommen: In der nächsten Woche tagt zum wiederholten Male der "Arbeitskreis Hofer Volksfest", bei dem alle an einem Tisch sitzen, die in irgendeiner Form mit dem Fest zu tun haben und/oder es ausgestalten möchten. Was diesmal auf der Agenda steht, möchten die Beteiligten allerdings noch nicht verraten, betont die Medienstelle der Stadt Hof: "Da wird es auch um einige Schmankerln im Sinne möglicher Überraschungen für die Besucher gehen." Auf jeden Fall können die Hofer nun langsam die Tage bis zum Fest herunterzählen: 100, 99, 98 . . .

Die Festwirte suchen noch Mitarbeiter: Interessenten können sich unter info@volksfestwirt.de bewerben.

Vom 15. Juni an sind wieder Tischreservierungen möglich, wie gewohnt unter www.volksfestwirt.de.

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