Hof "Potenzielle Kunden wandern ab"

Interview: Felix Lockenvitz, Vorsitzender der Jungen Union Hof und CSU-Stadtrat Quelle: Unbekannt

Der JU-Chef will, dass die Hofer Läden länger öffnen. Damit könnte man seiner Meinung nach junge Leute zurückgewinnen.

 
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Herr Lockenvitz, woran entzündet sich die Kritik der jungen Union am Hofer Einzelhandel?

Die Ladenschlusszeiten mancher Geschäfte sind verbesserungswürdig. Wenn die ersten Läden bereits um 18 Uhr schließen, bleibt im Kopf hängen: Nach Feierabend braucht man nicht mehr nach Hof fahren. Die potenziellen Kunden wandern nach Plauen oder Bayreuth ab - oder nutzen das Internet.

Am Versuch, die Öffnungszeiten zu vereinheitlichen, hat sich ja selbst Einzelhandels-Chef Lutz Pfersdorf bisher die Zähne ausgebissen. Was kann da ein Appell einer politischen Nachwuchs-Organisation bewirken?

Uns ist klar, dass es sich um eine privatwirtschaftliche Frage handelt - und nicht um eine politische. Aber uns ist wichtig, auf die Ladenschlusszeiten aufmerksam zu machen. Unter der Woche sollten die Geschäfte einheitlich bis 19 Uhr geöffnet haben, und am Samstag sollten nicht so viele Geschäfte mittags schließen. Das käme dem Einkaufsverhalten gerade junger Menschen entgegen.

Wie ist denn Ihr persönliches Einkaufsverhalten, Herr Lockenvitz?

Ich kaufe in der Stadt Hof ein, aber auch im Internet. Man sollte das Internet nicht immer nur negativ sehen, grundsätzlich ist es ein tolles Angebot. Der Einzelhandel sollte jedoch auf diese Konkurrenz richtig reagieren, um junge Leute wieder mehr in die Geschäfte zu locken. Dazu müssen die Läden eben zu Zeiten geöffnet haben, zu denen junge Menschen gerne einkaufen gehen. In anderen Städten funktioniert das ja auch.

Was gehört aus Ihrer Sicht noch dazu, dass der Einzelhandel attraktiver wird?

Die Online-Präsentation mancher Geschäfte lässt zu wünschen übrig. Heutzutage will ich über mein Smartphone schnell und ohne große Suche die wichtigsten Informationen finden, unter anderem auch die Öffnungszeiten.

Grundsätzlich gäbe es ja die Möglichkeit, die Vielfalt des Einzelhandel-Angebots in Hof noch zu vergrößern. Was aber dagegen spricht, ist das Zentrenkonzept, das einen klaren Schwerpunkt auf die Innenstadt legt. Ist es noch zeitgemäß?

Ich denke, das Konzept hat sich als sinnvoll erwiesen. Es stärkt die Innenstadt und verhindert die ungute Entwicklung, dass sich viele Geschäfte am Stadtrand ansiedeln. Und die Nahversorgungszentren in Hof, die ja im Konzept vorgesehen sind, haben Zulauf.

Das Gespräch führte Jan Fischer

Junge Union kritisiert Berliner Politik

Die Hofer JU verzeichnet einen deutlichen Zuwachs aktiver Mitglieder. Das sagte Felix Lockenvitz in der Jahreshauptversammlung.

Bundestagsabgeordnete Dr. Silke Launert berichtete ausführlich aus Berlin. Die Junge Union kündigte an, künftig vermehrt mit Themen, die die junge Generation bewegen, auf die Abgeordneten zuzugehen. "In Berlin wird zu viel auf die Nachfolge-Generation abgeladen. Eine sinnvolle Reaktion auf den demografischen Wandel wird bislang verschlafen", kritisierte JU-Vorstandsmitglied Fatima Kießling.

Weitestgehend zufrieden zeigt sich die JU dagegen mit den Entwicklungen in Hof. Florierende Hochschulen, neue Studentenwohnheime, die Generalsanierung der Berufsschule, der Bau eines neuen Freizeitzentrums am Eisteich und die Investitionen am Flughafen und an der Hohensaas sind aus JU-Sicht nur einige von vielen Pluspunkten.

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