Hof So wird das Zuhause sicher

Wer an seinen Türen keine zusätzlichen Sicherheitsvorkehrungen trifft, macht es Einbrechern unnötig einfach. Symbolfoto: Philipp von Ditfurth/dpa Quelle: Unbekannt

Die eigenen vier Wände sind heilig - nicht erst seit Corona. Doch da Einbrecher "eigen" weniger streng definieren, müssen Bewohner selbst zur Tat schreiten, und sich vor Einbrüchen schützen. Die Polizei gibt hierfür hilfreiche Tipps.

 
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Hof - Gekippte Fenster sind offene Fenster - das sehen zumindest Einbrecher so. Um sich vor potenziellem Diebstahl zu schützen, ist es sinnvoll, sich in ihre Denken hineinzuversetzen. Bereits dadurch, die Fenster und die Türen zu schließen, macht man es den Einbrechern schwer. Dass die Bürger bereits gute Einbruchsprävention betreiben, dafür sprechen die Zahlen: Die Wohnungseinbrüche in Oberfranken gehen seit dem Jahr 2017 zurück. Damals wurden 417 Fälle gezählt, im Jahr 2018 waren es 315, im vergangenen Jahr nur noch 214. "Das ist vielleicht auch auf den verbesserten Einbruchschutz zurückzuführen", sagt Rainer Peterson von der kriminalpolizeilichen Beratungsstelle in Oberfranken.

"Letztlich geht es beim Thema Einbruchschutz immer um Löcher in der Mauer, also um Fenster und Türen", sagt der Polizist. Sein Tipp: mechanische Vorrichtungen, die sich beispielsweise hinter der Gardine aufschrauben und verbergen lassen. Sie bieten schnelle und relativ preisgünstige Hilfe, vor allem bei Fenstern, die nicht regelmäßig geöffnet werden müssen. Bei dauergekippten Fenstern wie in der Gästetoilette können Gitter eine gute Alternative sein. Auch Vorlegestangen seien eine althergebrachte, aber nach wie vor wirksame Option, um zum Beispiel Kelleraußentüren zu sichern.

Da ein Einbrecher vorher nahezu nie weiß, ob sich der Aufwand lohnt, wählt er in der Regel nur einfache Wege, erklärt Peterson. Wenn der Täter wahrnimmt, dass ein vermeintlich einfach zu öffnendes Fenster zusätzlich gesichert ist, lässt er im Zweifel lieber davon ab. "Hier gilt es, auf dem schmalen Grat zwischen Sicherheit und Komfort jeweils eine individuelle Lösung zu finden", sagt der Experte. Häufig genutzte Fenster brauchen hingegen eine andere - und meist teurere - Lösung. Erster wichtiger Schritt sind abschließbare Griffe und eine weitere zusätzliche Verriegelung an der Gegenseite. Besonders wichtig sei das bei Terrassentüren. "Einbrechers Liebling", sagt Peterson dazu - weil sich das Diebesgut so bequem hinaustragen lässt.

Haustüren wie auch Wohnungstüren sollten nicht nur zugezogen, sondern abgesperrt werden. "Das macht es den Einbrechern nochmal schwerer", sagt Heiko Mettke, Pressesprecher der Hofer Polizeiinspektion. Denn wie im Film mit einer Karte das Türschloss zu entriegeln geht dann nicht mehr.

Die Experten raten zudem, Büsche und Hecken im Herbst zu beschneiden, denn sie könnten Einbrechern guten Sichtschutz bieten. Eine abschreckende Wirkung habe zudem Licht im Haus. Es geht dabei vor allem um die Phase zwischen Dämmerung und Schlafenszeit, in den Herbst- und Wintermonaten etwa zwischen 17 und 22 Uhr. Es brauche dafür allerdings keinen Zufallsgenerator. "Einbrecher observieren nicht", sagt Rainer Peterson. "Das Licht muss einfach nur an und das Ganze ein bisschen glaubhaft sein."

Auch wenn sich die Erfolge der Präventionsarbeit nur schwer messen lassen, Einbruchhemmung lohnt sich, wie die Polizisten betonen. Denn die Folgen eines Wohnungseinbruchs gehen über den materiellen Schaden oft hinaus. "Es gibt Menschen, die irgendwann ihr Haus verkaufen", sagt Peterson. "Sie können es nicht verkraften, dass jemand Fremdes dort eingedrungen ist."

Um sich vor Einbrüchen zu schützen, muss aber nicht gleich ein Graben um das Anwesen gezogen werden. Einige einfach umzusetzende Tipps und Tricks in der Übersicht:

• Wer sein Haus oder seine Wohnung verlässt - auch nur für kurze Zeit - sollte unbedingt seine Haustür absperren.

• Fenster, Balkon- und Terrassentüren sind zu verschließen. Gekippte Fenster sind kein Hindernis.

• Sinnvoll ist auch, das Entdeckungsrisiko zu erhöhen, beispielsweise durch gute Beleuchtung mithilfe von Bewegungsmeldern.

• Wer seinen Schlüssel verliert, sollte den Schließzylinder auswechseln.

• Ein weiterer Tipp: Auf dem Anrufbeantworter oder in sozialen Medien keine Hinweise auf Abwesenheit geben.

• Bei längerer Abwesenheit sollten Nachbarn die Wohnung betreuen, um so den Eindruck zu erwecken, es sei jemand zu Hause. Sie können beispielsweise den Briefkasten leeren oder die Rollläden zur Nachtzeit schließen.

• Wer auf Fremde in seiner Wohnanlage oder auf dem Nachbargrundstück achtet, kann oft wertvolle Hinweise geben. Sinnvoll kann auch sein, sich Kennzeichen und Beschreibungen verdächtiger Autos und Personen zu notieren.

• Bei verdächtigen Beobachtungen sollte man sofort die Polizei und auch die Nachbarn informieren!

Allgemeine Sicherheitstipps gibt es im Inernet. schraa

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www.k-einbruch.de

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