Sie haben die Wahl: Sie können den Satz "Das kann ich auch!" als polternden Ausdruck von Selbstüberschätzung einordnen oder als Beginn von kreativem Spaß. Wie komme ich darauf? Mein Sohn hört "Die drei ???". Immer und überall. Und wenn er das Hörspiel auf Vaters Smartphone mal nicht hören kann, dann düst er mit Mutters Smartphone in den Youtube-Kanal und hört dort selbst gestrickte "???"-Geschichten. Sie schwanken in der Qualität zwischen bemüht und lustlos. Das kann man doch selber (denkt man reflexhaft). Und schon sind die diesmal einsamen Herbstferien gerettet. Man braucht ein Buch als Vorlage (Die drei ???, Benjamin Blümchen, wahlweise Shades of Grey - bitte nur, wenn das Kind im Hort ist), ein Smartphone zum Aufnehmen und ambitionierte Sprecher, die auch über sich selbst lachen können. Denn jedem wird schnell aufgehen, warum angehende Schauspieler jahrelang Sprechunterricht nehmen - weil es Übung und Talent braucht. Das ändert aber nix daran, dass Amateur-Hörbücher schon in der Entstehung mächtig Spaß machen können. Und seien es nur auf Chip verewigte zehn Minuten. Nicht vergessen dabei: Eine Küche bietet zig Hintergrundgeräusche-Instrumente. Ganz ohne Planung wird es also nicht funktionieren. Aber ohne Kreativität gibt es keine guten Pläne. Ob man die Welt dann an seinem digitalen Werk teilhaben lässt, muss jeder selbst wissen. Törööö!
