Hof Torjubel im Angesicht des Todes

Schauspieler Jörn Bregenzer zog die Schüler in seinen Bann. Foto: von Dorn

Das Theaterstück "Terezín - Eine Geschichte von Fußball und Tod" des Jungen Theaters Hof begeistert Schüler am Jean-Paul-Gymnasium.

 
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Hof - Terezín ist in Deutschland besser bekannt als Theresienstadt. Theresienstadt war ein Konzentrationslager - ein Vorzeigeprojekt der Nazi-Propaganda. So genossen die Insassen - Juden, politisch Andersdenkende, Homosexuelle - tatsächlich einige Privilegien. Was sie allerdings nicht vor dem fast sicheren Tod rettete. Unter anderem wurde dort im Ligabetrieb Fußball gespielt. Torjubel im Angesicht des Todes, Glanzparaden neben Gaskammern, Dribblings von Hungernden und Verzweifelten - anhand der Geschichte zweier Geschwister erzählt Marco Stickel, Leiter des Jungen Theaters Hof, in "Terezín - Eine Geschichte von Fußball und Tod", was das Fußballspielen für die Inhaftierten des KZs Theresienstadt bedeutete, wie pure Freude an der Bewegung, Teamgeist und die Begeisterung für den Sport vielen Menschen Hoffnung gaben und überlebenswichtige Kräfte freisetzten.

Für die Inszenierung gab es Applaus von der Klasse 10b des Jean-Paul-Gymnasiums. Das Theaterstück wurde im Rahmen der Klassenzimmer-Vorstellungen in der Aula des Jean-Paul-Gymnasiums in dieser Woche gezeigt. Hierbei zog Schauspieler Jörn Bregenzer die Schulklasse mit seiner exzellenten Vorstellung 75 Minuten lang in seinen Bann. Das Interesse und die Betroffenheit der Schüler waren auch beim Nachgespräch mit Marco Stickel deutlich zu spüren.

"Gerade heute müssen wir über Rassismus und Demokratie diskutieren", kommentierte Stefan Klein, Schulleiter des Jean-Paul-Gymnasiums, das Stück. "Wir sollten in Zeiten der Corona-Pandemie nicht nur noch an Homeschooling denken, sondern auch Platz für anderes haben, zum Beispiel für Theater. Es ist auch sehr wichtig, sich mit Geschichte zu beschäftigen", ergänzte die Hofer Oberbürgermeisterin Eva Döhla. Uwe von Dorn

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