Beer, schwarz schimmerndes Sakko und leuchtend rote Weste am Leib, die mit dem Brillengestell harmoniert (und mit neuem Haarschnitt) garniert das "Grand Opening" seines blechernen "Kindes" mit Prominenten, die den Glanz der "Signs of Fame" noch heller scheinen lassen sollen. Da gratuliert der vielfache Medaillen-Gewinner der Paralympics, der Skifahrer Gerd Schönfelder, zum neuen Park, auch Regisseur Bobby Emprechtinger ist in der schillernden Runde, ebenso wie das Autorenpaar Iny Klocke und Elmar Wohlrath, die mit Büchern wie "Die Wanderhure" Stammgäste auf Bestsellerlisten sind.
Der Auflauf ist groß, Oberkotzau erlebt einen sonnigen Start. Alle Redner rühmen den Mut der Gemeinde, aus dem "Hinterhof Oberkotzaus", wie Pfarrer Dieter Baderschneider es ausdrückte, eine Oase gemacht zu haben. Dass es etwas geworden ist, findet auch Elke Sommer. Sie ist unter den vielen Prominenten die Attraktion Nummer eins. Eine ältere Dame, beflissener Filmfreak aus Hof, nickt alles ab, was die 77-jährige Schauspielerin aus ihrer Vita erzählt. Kameras geben keine Ruhe, die versammelte Presseschar verdeckt den Star, der Unmut ist groß. Aber Sommer verschafft sich den Platz, den sie braucht, und wenn sie Moderatorin Siggi Obermüller das Mikro aus der Hand nehmen muss. Sie versprüht mit ihrer faszinierend-rauchigen Stimme, die bewusst ins Fränkische changiert - Sommer lebt neben Los Angeles auch in Erlangen - viel Charme. "Ich war nicht immer glücklich. Manchmal war mein Lachen auch ein Clownslachen", erzählt sie. Und ja, Paul Newman, Peter Sellers oder Bob Hope, mit allen habe sie gespielt - aber mit keinem was gehabt. Sie winkt und grüßt ihre Freunde aus Tröstau, und kommt - "ezattla" - auch dazu, ihren Mann Wolf Walther und Hund "Smiley" zu präsentieren, was weder Mann noch Tier besonders gerne mitmachen.
"Und nun, Frau Sommer", Klaus Beer spricht langsam, getragen, "werden Sie in die Signs of Fame aufgenommen." Der pastorale Ton erinnert an das Sakrament der Firmung. Aber Sommer macht munter mit, mit Sonnenhut und Handtasche schreitet die Schauspielerin zum angerührten Ton, signiert schnell noch ein Schild, und drückt dann ihre Hände in die hellbraune Masse. Aus den Reihen der Zuschauer im "Amphitheater" kommen Buh-Rufe, weil die Fotografen den Blick auf die Diva verdecken. Die Gruppe weicht, und schon heben alle die Smartphones, Digicams und fetten Spiegelreflexkameras. Über allen schwebt lautlos eine Drohne, die kaum einer bemerkt und die bald wieder hinter den Wipfeln verschwindet. Und Mohammad Akkara steht am Rand in der Sonne und lächelt.