Rehau Weil nicht nur Fachwissen zählt

Nur ein Steinchen aus dem "Education for Excellence"-Mosaik: Auszubildende von Lamilux treten als Mathepaten auf und nehmen Schüler an die Hand, um gewandter mit Zahlen umgehen zu können. Foto: Lamilux

Das Ausbildungskonzept "Education for Excellence" feiert bei Lamilux seinen zehnten Geburtstag. Nicht nur für die Chefin ist es ein großer Gewinn, auch die Azubis schätzen es.

 
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Rehau - Vor zehn Jahren hat das Rehauer Unternehmen Lamilux sein selbst entwickeltes Ausbildungskonzept ins Leben gerufen: "Education for Excellence, kurz: E4E. Seitdem haben es 224 Azubis durchlaufen, sich in 11 760 Stunden ehrenamtlich in der Region engagiert und 103 Workshops durchgeführt. Die Geschäftsleitung sieht in E4E einen Schlüssel zum Erfolg der jungen Leute, aber auch des Unternehmens. Das geht aus einer Mitteilung von Lamilux hervor.

Education for Excellence stellt neben der fachlichen Ausbildung junger Leute durch Unternehmen und Berufsschule auch ihre Persönlichkeitsentwicklung in den Vordergrund. In Schulungen, Workshops und ehrenamtlichem Engagement sollen so wertvolle Schlüsselqualifikationen erworben werden: Eigenschaften wie Eigenständigkeit, Selbstbewusstsein, Verständnis, Verantwortungsbewusstsein und Empathie, aber auch soziale und unternehmerische Organisationsfähigkeit, unternehmerisches Denken und Zeitmanagement.

Geschäftsführerin Dorothee Strunz hat das Ausbildungskonzept vor zehn Jahren ins Leben gerufen und zeigt sich bis heute begeistert: "Es ist beeindruckend zu sehen, wie die jungen Leute sich durch diese Projekte und Schulungen zu starken, selbstständigen und empathischen Persönlichkeiten entwickeln. Sie übernehmen Verantwortung für sich selbst und andere und haben großen Spaß am Engagement. Das nutzt ihnen selbst, unserem Unternehmen und auch der Gesellschaft in hohem Maße. Denn viele Azubis behalten es auch nach E4E bei, sich ehrenamtlich in ihrer Region einzubringen oder im Beruf Eigeninitiative zu zeigen."

Eine Stunde pro Woche werden die Auszubildenden im Rahmen von E4E für ein soziales Projekt freigestellt, etwa die Organisation und Durchführung von Kinoveranstaltungen, Hausaufgaben- oder Seniorenbetreuung, einer PC-Patenschaft oder MINT-Förderung für Schüler. Ziel ist es, dass so Gelegenheiten geschaffen werden, in denen die jungen Erwachsenen ihre sozialen, kulturellen und personalen Fähigkeiten stärken. Zusätzlich nehmen sie an regelmäßigen Workshops teil, etwa zum Thema Selbstverteidigung oder Rhetorik, und machen begleitete Unternehmungen, beispielsweise zum Jugendgericht oder zu den Hofer Symphonikern. Dieser Teilbereich des Konzepts hat den Namen Space for Development und soll genau das bewirken: Raum und Impulse für die eigene Persönlichkeitsentwicklung geben. Dafür wurde Education for Excellence bereits mehrfach ausgezeichnet.

Am Ende jedes E4E-Jahrgangs gestalten die Auszubildenden eine Abschlusspräsentation. Darin resümieren sie unter anderem, was sie in Sachen Empathie, Verantwortung und Engagement dazugelernt haben, welche Verbesserungsvorschläge sie haben oder welche Space-for-Development-Events ihnen am besten gefallen haben. Gerade den Besuch einer Verhandlung im Jugendgericht sowie den Workshop zum Financial Management schätzen die Azubis. Deshalb kommt der Digitalisierungsgedanke nicht zu kurz: In selbstgedrehten Webinaren geben die Azubis Tipps und Tricks für Ihre Nachfolger etwa zur Organisation, Vorbereitung und dem Ablauf der Engagements.

Fabian Schmidt, Auszubildender zum Industriekaufmann, bedankte sich in seiner Präsentation persönlich bei Dorothee Strunz: "Dankeschön, dass Sie uns mit E4E die Zeit und die Möglichkeit geben, all diese Dinge auszuprobieren und uns weiterzuentwickeln. Das ist wirklich ein großes Privileg."

Wer zudem über sein Projekt hinaus besonderes Engagement zeigt, beispielsweise durch die zusätzliche Entwicklung von Ideen und Materialien, die Einbringung origineller Ideen oder eine besondere Herangehensweise und Einstellung, kann den Lamilux-Ausbildungsaward gewinnen. Ziel dieses Awards ist es, genau diese Motivation zu belohnen und zu fördern, sagt Dorothee Strunz. In diesem Jahr waren die Preisträger Fabian Schmidt, Lisa Weidhaas und Niclas Hechtfischer. Sie erhielten eine Trophäe, eine kleine Finanzspritze und aufrichtiges Lob. Dorothee Strunz resümiert: "Auch dieser E4E-Jahrgang hat wieder einmal gezeigt: Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Unsere Welt bietet uns so viele Möglichkeiten, uns weiterzuentwickeln, gerade auch durch digitale Angebote. Wir können Sprachen lernen, uns selbst das Programmieren beibringen oder eigene Projekte ins Leben rufen - wir müssen es nur wollen und die nötigen Schlüsselqualifikationen mitbringen. Dieses Rüstzeug haben alle unsere Azubis. Darauf sind wir sehr stolz!" red

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