"Pfarrer Schönweiß war es immer wichtig, dass die Kinder das Geld von ihrem eigenen Taschengeld abzweigen", sagt Michael Wagner, der ebenfalls Religion unterrichtet und das Projekt unter seine Fittiche nahm, als Wilfried Schönweiß nach 27 Jahren Dienstzeit das JCRG verließ. Seit er Schulleiter ist, hat Pfarrer Michael Neuerer diese Aufgabe übernommen.
Auch die Kindernothilfe hat sich verändert. Am Anfang seien es meist persönliche Patenschaften für Kinder gewesen, die in Heimen lebten, berichtet Wagner. Später habe sich die Patenschaft ausgeweitet auf Dorfprojekte. Immer noch bekomme die Schule alljährlich einen Bericht darüber, was mit dem Geld verwirklicht werden konnte. Auch Briefe und Zeichnungen von Kinderhand lägen den Berichten oft bei. Gelegentlich habe man auch schon zurückgeschrieben. "Das 40. Jubiläum sollte uns Anlass sein, in dieser Hinsicht wieder stärker aktiv zu werden."
Über die Jahre sei das Verständnis der Menschen für andere Länder und die Not in deren Bevölkerung gewachsen, meint Wagner. Das zeige sich auch jetzt angesichts der vielen Flüchtlinge. "Kinder und Jugendliche haben eine natürliche Hilfsbereitschaft und entwickeln viel Bewusstsein für die Lage dieser Menschen." Die Klasse 9 a zum Beispiel arbeite seit vorigem Jahr an einem Unicef-Projekt mit. Auch sei das Reinhart-Gymnasium seit einem Jahr "Schule ohne Rassismus". Derzeit gebe es in der zehnten Klasse einen Gastschüler aus Syrien. Er habe bereits guten Anschluss gefunden.
"Wir hoffen, in zehn Jahren unser 50. Patenschafts-Jubiläum zu feiern", sagt der Schulleiter. Vorausgesetzt, die Schüler seien auch weiterhin bereit, Solidarität zu üben. Woran Michael Wagner nicht zweifelt.
Wir leisten einen Beitrag, dass die Menschen in ihrer Heimat bleiben können. Schulleiter Michael Wagner
Das 40. Jubiläum sollte uns Anlass sein, wieder stärker aktiv zu werden