Feldarbeit, Futter auf den Wiesen machen, zweimaliges Melken, Bereitstellen für die Abholung der Milch und Füttern füllten den harten Arbeitstag im Durchschnitt mit rund 15 Stunden. Rund 58 000 Liter haben die Kühe zusammen im Durchschnitt pro Jahr abgegeben. Stolz zeigt sich der Landwirt, der auch das Amt des Obmanns der Feldgeschworenen Untersteinach bekleidet, dabei auf die Unterstützung seiner Gattin: "Sie hat die drei Kinder großgezogen, den Haushalt geführt, den Schwiegervater gepflegt und noch viele andere Aufgaben mit Bravour gemeistert."
Befördert wurde die Entscheidung von Friedlinde und Werner Limmer, nicht nur aus Altersgründen einen Schlussstrich zu ziehen, durch die ausufernde Bürokratie, wie sie unisono bekunden. So muss zum Beispiel ermittelt werden, was für Gülle auf die Felder aufgebracht wird, es muss eine Düngebedarfsermittlung durchgeführt werden und eine Pflanzenschutzprüfung bestanden werden, um Spritzmittel anzuwenden. Durch ein Gerichtsurteil wurde überdies vor wenigen Monaten die ganzjährige Anbindehaltung der Kühe als tierschutzwidrig eingestuft.
Besonders zu kämpfen hatten die Limmers in den letzten beiden Jahren mit dem Klimawandel: "Die extreme Hitze und die Borkenkäferpflege haben uns da schwer zu schaffen gemacht. Es war sehr schwer, Futter für die Kühe zu finden. Die Arbeit wird immer unrentabler", klagt der 64-Jährige.
Wenn in den nächsten Tagen die letzten "Viecher" den Hof in Gumperdorf verlassen, möchte sich das Paar in absehbarer Zeit ein paar freie Tage gönnen. "Wir haben unseren letzten Urlaub zur Silberhochzeit am Königsee genossen und dabei gemerkt, wie schön die Berge sind. Das A und O ist und bleibt wie überall dabei die Gesundheit", sind sich die beiden einig.