Für den 27-Jährigen ist das durchaus von Bedeutung, denn er hat bereits ein umfangreiches Vorstrafenregister und stand unter einer offenen Bewährung. "Es geht schon um was, nämlich darum, ob wir den Angeklagten einsperren müssen oder nicht", sagte Tettmann.
Staatsanwalt Stefan Hoffmann machte derweil bereits deutlich, dass er nicht gerade davon überzeugt sei, dass es den Zettel überhaupt gab, denn dann wäre er ja auch aufgetaucht.
"Hätte sich der Unfallverursacher gemeldet, dann hätte ich die Anzeige längst zurückgezogen", sagte die Rentnerin aus Stadtsteinach, deren gemauerte Säule umgefahren wurde. Zunächst sei sie von einem relativ kleinen Schaden ausgegangen, dann erst habe sie gemerkt, dass die Säule unter anderem einen großen Riss von oben bis unten hatte und die Gartenmauer drumherum beschädigt wurde. Bei ihrem Nachbarn wurde die schwere Säule sogar aus dem Fundament gerissen, daher auch die relativ hohe Schadenssumme, die mittlerweile sogar ein Gutachter bestätigt hat. Der Angeklagte hatte sich bei den Anliegern bislang nicht gemeldet. "Das ist echt enttäuschend", sagte der Nachbar.
Der Angeklagte aber blieb bei seiner Version mit dem Zettel und so bestand er darauf, dass sowohl seine Ehefrau als auch seine Mutter als Zeugen gehört werden sollen. Beide könnten die Sache mit dem Zettel bezeugen, denn beide seien bei der Brötchentour dabei gewesen. Um die Sache vollends aufzuklären, setzte das Gericht außerdem fest, die Chefin des Brötchendienstes, den Schwager des Angeklagten und den ermittelnden Polizeibeamten ebenfalls zu laden.
Die Verhandlung wird am 30. Juli um 10.30 Uhr vor dem Kulmbacher Amtsgericht fortgesetzt.