Burghaig - Damit hatte selbst Dr. Ralf Kneitz nicht gerechnet, der zu der Versammlung eingeladen hatte: Mehr als 150 Burghaiger Bürger ließen sich trotz des strömenden Regens nicht abhalten, ihren Protest gegen das vom Stadtrat bereits genehmigte Wohnhaus in der Theodor-Heublein-Straße zum Ausdruck zu bringen. "So ein Kasten passt nicht in unser Dorf", war die Mehrheit überzeugt und machte das auch in teils emotionalen Redebeiträgen deutlich. Die Befürworter des Projekts, mit dem auf drei Etagen und einem eingerückten vierten Stock mit Flachdach elf Wohnungen geschaffen werden sollen, erinnerten daran, dass es auch in der Architektur Veränderungen gibt. "Wir sind doch nicht mehr im Mittelalter", sagte eine Frau. Ein anderer deutete auf eine Villa im Toscana-Stil nicht weit entfernt. "Das hat mit einem fränkischen Dorf auch nicht viel zu tun." Der Applaus allerdings war auf der Seite derer, die sich gegen das Vorhaben positionierten, auch wenn wohl allen bewusst war, dass das Haus wie geplant gebaut werden wird. Bauherr Maximilian Fiessmann bestätigte das. Nach einem Appell von Stadtrat Ingo Lehmann, das Vorhaben nochmals umzuplanen, sagte Fiessmann: "Ich halte mich an die Gesetze. Der Plan wurde genehmigt, und daran werde ich festhalten." Er habe für die Planung des modernen Flachdach-Baus auch viel Zuspruch erhalten und wünsche sich, dass auch die Burghaiger mehr mit der Zeit gehen.