Kulmbach Das Uni-Team für Kulmbach steht

Gut einen Monat, bevor die Vorlesungen beginnen, sind die ersten Professoren an Bord. Das Angebot der Uni stößt offenbar auf breites Interesse.

 
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Kulmbach - Prof. Dr. Stephan Clemens, Gründungsdekan der Fakultät VII der Universität Bayreuth in Kulmbach, hat die erste offiziell eingeschriebene Studentin der neuen Fakultät für Lebenswissenschaften begrüßt. Miriam Pikulski. Sie wird am 2. November mit dem Masterstudiengang Food Quality and Safety beginnen.

Die junge Frau kommt aus Diespeck im Landkreis Neustadt a.d. Aisch-Bad Windsheim. Sie hat an der Hochschule für angewandte Wissenschaften in Coburg ihren Bachelor in Bioanalytik erworben und stieß im Internet auf das neue Angebot: "Da mich seit dem Bachelor Studium Lebensmittelthemen sehr interessieren, habe ich nach Masterstudiengängen in diesem Bereich gesucht. Bei Food Quality and Safety hat mich die Kombination lebensmittelchemischer Module mit interdisziplinären Inhalten wie Lebensmittelrecht und Wissenschaftskommunikation überzeugt."

Miriam Pikulski studiert ab November unter anderem bei Prof. Dr. Kai Purnhagen, der seit 1. Juli die erste Professur für Lebensmittelrecht in Deutschland hat. "Hier werden optimale Bedingungen für Forschung und Lehre geschaffen, um die großen Herausforderungen unserer Zeit wie Klimawandel, globaler Hunger und die weltweite Fehlernährung bewältigen zu können. Wer möchte nicht an so einem Projekt mitarbeiten?", erklärt Purnhagen.

Neu an Bord ist Prof. Dr. Laura M. König. Sie hat die Juniorprofessur für Public Health Nutrition inne. Die promovierte Psychologin möchte mit ihrer verhaltenswissenschaftlichen Expertise "dazu beitragen, das alltägliche Essverhalten besser zu verstehen und darauf aufbauend Präventionsprogramme für eine gesündere Ernährung entwickeln".

Sie wird zum Beispiel Forschungsmethoden wie die Smartphone-basierte Erfassung von Verhaltensweisen im Alltag im Rahmen eines verhaltenswissenschaftlichen Labors am Campus in Kulmbach etablieren.

"Das Studienangebot in Kulmbach ist auf großes Interesse gestoßen", berichtet Gründungsdekan Prof. Dr. Stephan Clemens. "Die vielen sehr guten Bewerbungen kamen aus dem In- und dem Ausland, so dass ein internationaler Campus entstehen wird, der Forschen und Lehren auf hohem Niveau ermöglicht." Das Angebot in Kulmbach wird aufgrund der Corona-Pandemie zunächst "hybrid" sein, das bedeutet, es werden sowohl Präsenz- als auch Online-Veranstaltungen stattfinden.

Um eine Begleitung der Studierenden - von der ersten ratsuchenden Anfrage bis hin zur Beziehungspflege im Rahmen der Alumni-Arbeit - gewährleisten zu können, wurde das Kulmbach-Team mittlerweile durch zwei Studiengangskoordinatorinnen ergänzt: Helke Biehl und Dr. Pia Kaul haben beide langjährige Erfahrungen an Hochschulen und wissenschaftsnahen Einrichtungen. Aktuell unterstützen sie die internationalen Interessenten auch bei der Erlangung der Studierenden-Visa, was wegen der Pandemie-Einschränkungen besonders wichtig ist. Noch müssen zahlreiche Hürden überwunden werden, bevor der Bau des neuen Campus in Kulmbach beginnen kann. Bis die Gebäude stehen, werden Forschung und Lehre laut einer Mitteilung der Uni in angemieteten Räumlichkeiten stattfinden. Büros für das Fakultätsteam und die ersten Professoren und Professorinnen existieren schon im früheren Verwaltungsgebäude der Spinnerei. In der Alten Spinnerei werden derzeit die Voraussetzungen für Seminarräume, eine Bibliothek und weitere Einrichtungen der universitären Lehre geschaffen. Mitte nächsten Jahres sollte es soweit sein. Besonders herausfordernd ist der Aufbau von Labor-Infrastruktur für naturwissenschaftliche Professuren. Diese soll im Fritz entstehen.

Auch der nächste Studiengang steht bereits in den Startlöchern. Mit dem ebenfalls englischsprachigen Global Food, Nutrition and Health will die Universität Bayreuth wissenschaftlich fundiert den Zusammenhang zwischen der Produktion und der Bereitstellung ausreichender und sicherer Nahrungsmittel weltweit (Food), zwischen den sozialen und kulturellen Aspekten der Ernährung (Nutrition) sowie ihren Auswirkungen auf die Gesundheit (Health) im globalen Zusammenhang aufzeigen und erforschen sowie interdisziplinär agierende Expertinnen und Experten für die Lösung globaler Gesundheitsprobleme ausbilden. red

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