Kulmbach - Erstmals in der langen Geschichte von Auto Scholz haben am Montag zahlreiche Beschäftigte in Kulmbach, Bayreuth und Bamberg für eine Stunde die Arbeit niedergelegt. Auf der Albert-Ruckdeschel-Straße in Kulmbach machten die Mitarbeiter mit Unterstützung des Betriebsrats und der IG Metall ihre Forderungen in der laufenden Firmentarifauseinandersetzung deutlich. Die Fronten sind, wie es scheint, verhärtet. Die Streikenden mussten auf die Straße ausweichen, weil ihnen während des Streiks die Nutzung des Firmengeländes untersagt worden war. Firmenchef Michael Eidenmüller machte im Gespräch mit der Frankenpost deutlich, dass eine erfolgreiche Fortführung der Autobetriebe mit der IG Metall nicht möglich sei. "Wir können uns diesen ruinösen Forderungen nicht mehr hingeben. Damit gefährden wir das gesamte Unternehmen." Volker Seidel von der IG Metall kontert, direkt an den Firmeninhaber gerichtet: "Als es der Firma mal schlechter ging, standen die Beschäftigten zu ihm. Jetzt stiehlt er sich aus seiner Verantwortung." In Kulmbach waren laut Volker Seidel gut die Hälfte der Mitarbeiter des Mercedes-Betriebs auf die Straße gegangen, in Bayreuth und Bamberg sei die Beteiligung ebenfalls sehr gut gewesen.