Wirsberg Jugendtagungshaus öffnet wieder

Werner Reißaus
Mit beschränkter Bettenzahl nimmt das Jugendtagungshaus in Wirsberg ab Montag wieder Gäste auf. Die Verantwortlichen sind hoffnungsvoll gestimmt, dass der Betrieb bald wieder im gewohnten Rhythmus weiterläuft. Unser Bild zeigt (von links) Landrat Klaus Peter Söllner, Hausmeister Frank Sachs mit der neuesten Errungenschaft, einem Mehrzweck-Traktor, Jürgen Ziegler, Bettina Schütz und Hildegard Eichmann. Foto: Werner Reißaus Quelle: Unbekannt

Der Wirsberger Übernachtungsbetrieb empfängt ab Montag wieder Gäste. Nach der Schließung Mitte März sind die Kapazitäten coronabedingt aber noch eingeschränkt.

 
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Wirsberg - Nach dem Lockdown Schritt für Schritt zurück zur Normalität: Das gilt jetzt auch für die Jugendherberge und das Jugendtagungshaus an der Sessenreuther Straße in Wirsberg. Dies machten Landrat Klaus Peter Söllner und Kreisjugendpfleger Jürgen Ziegler in einem gemeinsamen Pressegespräch mit der Leiterin der Einrichtung, Bettina Schütz, und Mitarbeiterin Hildegard Eichmann deutlich. Am 13. März wurde der Übernachtungsbetrieb in der Einrichtung eingestellt, die bis zu diesem Zeitpunkt überragende Übernachtungszahlen aufweisen konnte.

Ab kommenden Montag empfängt das Jugendtagungshaus nun wieder Gäste. Wie Jürgen Ziegler berichtete, können aufgrund des Schutz- und Hygienekonzeptes aktuell etwa 30 Familiengäste oder 21 Einzelreisende in der Jugendherberge einquartiert werden. Und wie Bettina Schütz erfreut feststellte, liegen auch bereits viele Anfragen von Familien und Einzelreisenden vor.

Das Haus war aber in den letzten Monaten nicht gänzlich leer, sondern vom 30. März bis 5. Juni waren die Bundeswehrsoldaten untergebracht, die das Landratsamt Kulmbach an den Abstrichstellen in Stadtsteinach und Kulmbach in der Corona-Krise unterstützten. Ab dem 27. April waren dann wieder Berufsschüler des beruflichen Schulzentrums in der Ausbildungsrichtung "Fachkraft für Lebensmitteltechnik" in der Jugendherberge untergebracht. Damit waren alle Zimmer belegt, wobei jedes Zimmer als Einzelzimmer genutzt wurde. Jürgen Ziegler: "Für den Betrieb wurde bereits beim Einzug der Bundeswehrsoldaten ein sehr weitreichendes und sehr gutes Schutz- und Hygienekonzept zusammen mit dem Jugendherbergswerk und abgestimmt mit unserem Gesundheitsamt erarbeitet und auch konsequent umgesetzt."

In dieser Woche absolvierten die Berufsschüler nun ihre Abschlussprüfung und haben damit Wirsberg verlassen. Deshalb steht die Jugendherberge ab kommenden Montag mit Blick auf das Schutz- und Hygienekonzept wieder für Übernachtungen von Gruppen, Familien und Einzelreisende zur Verfügung. Landrat Söllner verhehlte nicht, dass auch das Jugendtagungshaus seit dem 13. März eine schwere Zeit hatte: "Wir sind überragend in das Jahr 2020 gestartet, dabei mit 1046 Übernachtungen im Januar und 895 im Februar. Wenn ich die Zahlen mit dem Vorjahr vergleiche, hatten wir im Januar sogar 100 Übernachtungen mehr. Durch die Corona-Krise sind diese Zahlen natürlich eingebrochen. Und im April haben wir was erlebt, was wir bislang noch nie hatten, nämlich null Übernachtungen. Aber jetzt läuft es erfreulicherweise wieder an."

Der Umstand, dass dort die Bundeswehrsoldaten übernachtet haben, hat nach Worten Söllners dem Betrieb massiv geholfen, um über diese schwierige Zeit zu kommen. Jetzt gehe es darum, dass man wieder zum Normalbetrieb zurückkehren wolle: "Es wird nicht ganz gelingen, aber unser Haus hat so viele Qualitäten und Vorteile, dass wir zuversichtlich sind." Bereits für die kommende Woche konnte die Einrichtung eine sehr deutliche Zunahme bei Anfragen für einen Familienurlaub registrieren. Dieser Trend war bereits im letzten Jahr bayernweit festzustellen und er hält auch weiter an. Was gegenwärtig gänzlich fehlt, sind die Anfragen von Schulen. Da ist aber Jürgen Ziegler guter Hoffnung: "Wenn ab Herbst dieses Jahres wieder im Schulbetrieb ein normaler Rhythmus einkehrt, dann werden auch da wieder Buchungen kommen."

Die eine oder andere Jugendherberge hatte nach den Worten von Jürgen Ziegler in den letzten Monaten durchaus Existenzängste, aber der Landkreis als Träger habe diese schwierige Zeit gemeistert: "Jammern nützt nichts, wir sind aufgrund der bereits vorliegenden Anfragen recht zuversichtlich." Während der Schließung der Jugendherberge wurde der Zeitraum aber von den Mitarbeitern genutzt, um die Einrichtung gründlich zu reinigen und im Innen- und Außenbereich zu renovieren. Bettina Schütz: "Wir haben uns da gegenseitig unterstützt und alles auf Vordermann gebracht. Wir haben ja auch ein riesiges Außengelände und wir hatten eigentlich immer Arbeit." Und mit Hildegard Eichmann wurden auch eine Mitarbeiterin in der Service-Hotline im Landratsamt und eine weitere Kraft in der Hausreinigung zur Unterstützung eingesetzt.

Landrat Klaus Peter Söllner würdigte abschließend die Arbeit im Jugendtagungshaus und der Jugendherberge und lobte das Team um Jürgen Ziegler und Bettina Schütz. Im letzten Jahr zählte die Einrichtung nicht weniger als 11 365 Übernachtungen und diese Zahl will man, wenn die Corona-Krise überstanden ist, wieder annähernd erreichen.

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