Eckersdorf/Kulmbach Landkreis profitiert von Dorferneuerung

Stephan Herbert Fuchs
Lothar Winkler (Zweiter von links) und Kathrin Riedel (Zweite von rechts) überreichten den Landräten Florian Wiedemann (links) und Klaus Peter Söllner die Jahresberichte des Amtes für ländliche Entwicklung. In der Mitte die Eckersdorfer Bürgermeisterin Sybille Pichl. Foto: Stephan Herbert Fuchs

Das Amt für Ländliche Entwicklung zieht Bilanz für den Bereich Kulmbach und Bayreuth. Amtsleiter Lothar Winkler bezeichnet die interkommunale Zusammenarbeit als wichtiges Projekt.

 
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Eckersdorf/Kulmbach - Oberfranken hat im zurückliegenden Jahr ausgesprochen gut von der Arbeit des Amtes für Ländliche Entwicklung profitiert. Ziel der Behörde mit Sitz in Bamberg ist nach den Worten ihres neuen Leiters Lothar Winkler die Stärkung ländlicher Gemeinden und Regionen als zukunftsfähige und attraktive Lebensräume.

"Daneben sind der Schutz natürlicher Lebensgrundlagen, die Unterstützung einer nachhaltigen Landnutzung und der Erhalt und die Schaffung von Wettbewerbsfähigkeit und Wertschöpfungspotenzialen unsere Ziele", sagte Lothar Winkler bei einer Bilanz für die beiden Landkreise Bayreuth und Kulmbach in Eckersdorf.

Oberfrankenweit kam der Behördenleiter auf aktuell 380 laufende Projekte im Jahr 2019, mit deren Hilfe attraktive Lebensbedingungen im ländlichen Raum gestaltet werden sollen. In all diesen Projekten seien allein im vergangenen Jahr Investitionen in Höhe von 34 Millionen Euro ausgeführt worden, die das Amt für ländliche Entwicklung mit 21,4 Millionen Euro gefördert habe.

Ein Thema, das sich durch die Arbeit des vergangenen Jahres wie ein roter Faden zog, sei die Revitalisierung leer stehender Gebäude in den Ortskernen gewesen. Mit Hilfe eines entsprechenden Sonderförderprogramms und der Initiative "Innen statt außen" sollen brachliegende Gebäude entweder saniert oder modernisiert und zur Not auch abgerissen werden. "In einem Dorf, in dem in der Ortsmitte alles leer steht, möchte schließlich auch niemand auf der Grünen Wiese neu bauen", sagte Winkler. Als Beispiel dafür nannte er die Alte Schule in Kupferberg (Landkreis Kulmbach). Dort sollen im Erdgeschoss eine Tagespflege und im Obergeschoss Räume für Vereine und für die Musikschule entstehen.

Ein Schwerpunkt in der Arbeit des Amtes für ländliche Entwicklung habe 2019 sowohl nach Anzahl der Projekte als auch finanziell im Landkreis Bayreuth gelegen. Hier habe das Amt in 91 Einzelprojekten maßgeschneiderte Lösungen für eine zukunftsgerichtete Entwicklung erarbeitet. In 23 Projekten der Dorf- und Flurerneuerung seien wesentliche Fortschritte erzielt worden. Die Investitionen dafür bezifferte Winkler auf rund sechs Millionen Euro, die mit über 3,3 Millionen Euro gefördert wurden.

Ein Schwerpunkt war der Landkreis Kulmbach mit 38 Einzelprojekten. Hier habe es elf Projekte der Dorf- und Flurerneuerung mit Investitionen von rund zwei Millionen Euro gegeben, die mit fast 1,5 Millionen Euro gefördert worden seien. Dazu gehörten unter anderem die Dorferneuerungsmaßnahmen in Alladorf, Lindau, Rugendorf und Wickenreuth sowie Flurneuordnungen in Eichberg-Rothwind, Himmelkron, Waldau und Zultenberg.

Als herausragende Projekte im Landkreis Bayreuth nannte Winkler unter anderem die Dorferneuerung mit der Wiederbelebung der Altstadt in Betzenstein, die Dorferneuerungsmaßnahmen in den Pegnitzer Ortsteilen Bronn, Buchau. Horlach und Zips sowie die Flurordnungsmaßnahmen im Raum Weidenberg und Seybothenreuth, die aufgrund der Starkregenereignisse der vergangenen Jahre notwendig geworden waren.

Als wichtigstes Instrument der ländlichen Entwicklung bezeichnete der Amtsleiter neben der Dorf- und Flurerneuerung die "Integrierte Ländliche Entwicklung" (ILE). Bei der ILE arbeiteten mehrere Kommunen freiwillig auf unterschiedlichen Gebieten zusammen. Das Wirtschaftsband A 9 mit insgesamt 18 Gemeinden gehöre genauso dazu, wie die ILE Fränkische Schweiz oder die ILE Frankenpfalz. Weil bei letzterer Streuobstwiesen eine große Rolle spielen, soll dort künftig ein Imagefilm deren große Bedeutung für gesunde Lebensmittel herausstellen. Amtschef Winkler überreichte deshalb an deren Sprecher, den Seybothenreuther Bürgermeister Reinhard Preißinger einen Förderbescheid in Höhe von 15000 Euro für die Erstellung des Imagefilms.

Winkler stellte bei der Bilanz auch seine Nachfolgerin in der Abteilungsleitung für die Region Oberfranken Ost vor. Es ist die bisherige Leiterin des Verbandes für ländliche Entwicklung, Kathrin Riedel. Sie ist künftig nicht nur für die Landkreise Bayreuth und Kulmbach, sondern auch für die Landkreise Hof und Wunsiedel zuständig.

Bei der Bilanz in Eckersdorf berichtete Bürgermeisterin Sybille Pichl auch von den derzeit laufenden Dorferneuerungsmaßnahmen im Ortsteil Busbach vor. Dort soll noch heuer ein Dorfgemeinschaftshaus eröffnet, neue Stellplätze für die Feuerwehr errichtet und ein Gehweg entlang der Bundesstraße gebaut werden.

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