Danach werden Jens Allstädts Blutdaten in der deutschen Knochenmarkspendedatei stehen und er wird als potentieller Spender in Frage kommen. "Wenn ich jemandem helfen kann, der vielleicht bereits seit Jahren nach einem Spender sucht, mache ich das gerne." Leukämie ist für den 39-Jährigen keine abstrakte Krankheit: "Die Tochter meines Arbeitskollegen ist an Blutkrebs gestorben."
Ein alter Hase im Blutspenden ist Walther Kaupper. Bereits zum fünfundneunzigsten Mal lässt er sich für die gute Sache piksen. "Ich bin mit meinen 71 Jahren leider zu alt für eine Knochenmarkspende. Ich empfehle aber allen Jungen: Lasst euch registrieren. Leukämie ist beherrschbar, wenn es genügend Knochenmarkspenden gibt." Auch der Arzt im Blutspendedienst, Dr. Rolf-Dieter Becker, sieht das so. "In vielen Fällen ist die Spende eine lebensrettende Maßnahme. Wir brauchen aber einen großen Pool an potenziellen Spendern." Auch wenn bereits viele Menschen in der Datei stehen, in Himmelkron haben sich bis 20 Uhr laut Erika Hinz von 87 Blutspendern lediglich drei als Knochenmarkspender typisieren lassen. Aus dem Mund der gelernten Krankenschwester klingt das aber nicht wie Kritik. Das BRK ist für alle Blutspender dankbar.
Die sammeln sich nach dem Aderlass im Sportheim an den Tischen und tanken wieder Energie. Das engagierte Helferteam um Karlheinz Völkel von der Wasserwacht Himmelkron bietet allen Menschen mit Druckverband Kaffee, Kuchen oder sogar warme Wienerla. Nach dem Essen darf sich dann jeder vor einen Tisch stellen und überlegen, ob er nun eine Zahnpasta-Tube, ein Nudelholz oder doch lieber einen Teddybären mit nach Hause nimmt.
Wenn es um ein Menschenleben geht, muss man halt auch mal in einen sauren Apfel beißen. Dominik Schoberth, Blutspender
Wie kann ich helfen?
Jährlich erkranken in Deutschland etwa 11000 Kinder und Erwachsene an Leukämie (Blutkrebs) oder einer anderen bösartigen Bluterkrankung. Für viele Betroffene ist eine Knochenmark- beziehungsweise Blutstammzellenspende die einzige Möglichkeit, die Krankheit zu überwinden.
Grundsätzlich kann sich jeder als Spender registrieren lassen, der zwischen 17 und 45 Jahren alt ist, mindestens 50 Kilogramm wiegt und gesund ist.
Eine Typisierung ist bei jedem Blutspendetermin möglich. Dabei wird lediglich ein zusätzliches Blutröhrchen mit etwa sechs Millilitern Blut abgenommen. Auch über den Hausarzt kann man sich registrieren lassen. Selbst eine Registrierung von zu Hause aus ist möglich. Interessierte können bei der Stiftung Aktion Knochenmarkspende Bayern (AKB) ein Registrierungsset anfordern. Mit einem Wattestäbchen nimmt man einen Abstrich von der Wangenschleimhaut und schickt die Probe zurück an die AKB. Die Gewebemerkmale werden analysiert und im zentralen Knochenmarkspende-Register aufgenommen. Fortan steht man als potentieller Spender zur Verfügung und kann somit Leben retten.
Weitere Informationen: www.akb.de www.dkms.de