Kulmbach - Ein Patient kommt mit einem Rezept für ein dringend benötigtes Medikament in die Apotheke. Immer häufiger muss ihm der Apotheker aber sagen: "Das Mittel können wir wegen eines Lieferengpasses zurzeit leider nicht beschaffen." Diese für beide Seiten frustrierende Situation ist Apothekenalltag in Deutschland, Bayern und auch im Landkreis Kulmbach. "Lieferengpässe sind eines der größten Ärgernisse in meinem Arbeitsalltag", berichtet Dr. Hans-Peter Hubmann, Pressesprecher der Apotheker im Landkreis Kulmbach. "Das Problem verschärft sich tendenziell seit Jahren." Diesen Vor-Ort-Befund bestätigt der Apothekenklimaindex 2018, eine repräsentative Umfrage unter Apothekeninhabern in Deutschland. Das in diesem Juni vom Bundestag verabschiedete Gesetz für mehr Sicherheit in der Arzneimittelversorgung (GSAV) wird wohl kaum Abhilfe schaffen. Deshalb sehen Bayerische Landesapothekerkammer (BLAK) und Bayerischer Apothekerverband (BAV) die Bundesregierung in Zugzwang. Das teilen BLAK und BAV in einer Pressemeldung mit. "Die Politik muss die Arzneimittelhersteller dazu verpflichten, jederzeit Medikamente in der benötigten Menge bereitzustellen", fordert Thomas Benkert, Präsident der BLAK. "Außerdem ist die Fachkompetenz der Apotheker anzuerkennen und zu erweitern", ergänzt Dr. Hans-Peter Hubmann. Denn dann könnten die Pharmazeuten die Patientenversorgung bei auftretenden Problemen in vielen Fällen besser sichern.