Walter Schmich, Leiter des Programmbereichs Bayern 1, Bayern 3 und Puls, will mit der Verpflichtung Gottschalks den Hörern der "Babyboomer-Generation" eine neue "Radio-Heimat" geben. Das Programm ist nach eigenen Angaben mit einer Tagesreichweite von fast drei Millionen Hörern das meistgehörte des Rundfunksenders. Start ist am Sonntag, 8. Januar, danach ist die Radioshow immer am ersten Sonntag im Monat dran.
Mit seinem typischen, trockenen Humor sagt Gottschalk dazu: "Einmal im Monat, da kann ich nicht viel Schaden anrichten." Er hoffe, dass sich Leute genauso auf die Sendung freuen wie er selbst. Denn er wolle "die Hörer wieder einzusammeln, die mir vor über 30 Jahren abhandengekommen sind". Dahin zurückzukehren, wo er einst angefangen habe, sei für ihn "ein Stück Nostalgie". Nach vereinzelten Ausflügen zurück zum Münchner Sender, der ihn groß gemacht hat, ist nun eine langfristige Zusammenarbeit geplant. Hörfunkdirektor Martin Wagner ist von Gottschalks Rückkehr begeistert: Dass Thomas Gottschalk endlich wieder im Bayerischen Rundfunk zu hören sei, bedeute gute Laune, gute Musik, gutes Radio.
Und was sagen die Kulmbacher zu den neuesten Plänen ihres berühmtesten Bürgers? Eine Blitzumfrage ergibt: Sie finden es gut. "Ich mag Thomas Gottschalk", sagt eine junge Frau, deren Eltern das italienische Restaurant Da Carmine gehört. "Ich finde ihn gut und er kommt öfters zu uns zum Essen." Eine ältere Dame meint: "Wenn er noch Lust hat, soll er ruhig weitermachen. Wenn's den Leuten gefällt, warum nicht?" Und ein 64-Jähriger sagt: "Wenn wir schon so einen berühmten Kulmbacher haben, soll er ruhig auftreten. Soll er seinen Job doch machen, solange er kann." Der Mann erinnert sich noch an die alten Zeiten im Old Castle, als Gottschalk die ersten Plattenpartys schmiss. Damals sei er vielleicht 16 Jahre alt gewesen. Später habe er sich auch die Kinofilme mit Thomas Gottschalk angeschaut. "Der einzige Franke, der wos worn is'", kommentiert er. Nur ein Ehepaar findet, auch Gottschalk könne langsam mal in Rente gehen.
Hin und wieder kehrte der Moderator an seine alte Schule, das Markgraf-Georg-Friedrich-Gymnasium zurück. Unsere Zeitung rief daher bei seinem alten Griechisch-Lehrer, Alfred Biedermann an. Der meint über seinen wohl berühmtesten Schüler: "Wahrscheinlich braucht er einfach eine Betätigung und kehrt nun zu seinen Wurzeln zurück." Gottschalk machte 1971 Abitur und hat seinen inzwischen 89 Jahre alten Lehrer später noch manches Mal getroffen.
In diesem Sinne: Keep on rocking!