Kulmbach Noch kein Grund für Jubelorgien

Seit nunmehr drei Wochen gibt der Landkreis Kulmbach jeweils am Freitag eine Übersicht über das Pandemie-Geschehen in den einzelnen Städten und Gemeinden im Kulmbacher Land heraus. Die neueste Auflage zeigt, wie weit sich die Lage inzwischen bereits entspannt hat. In etlichen Orten gibt es gar keine Patienten mehr, viele andere habe nur noch einen oder zwei. Selbst in der Stadt Kulmbach sind aktuell nur vier Personen infiziert. Landrat Klaus Peter Söllner betont, dass die Behörden dennoch nicht nachlassen werden, Tests zu machen. Auch wenn es viele gute Nachrichten gebe, dürfe man dennoch nicht leichtsinnig werden. Der Landkreis Kulmbach hat seit Freitag den Wert 0,0 bei der 7-Tage-Inzidenz. Foto: Landkreis Kulmbach

Neun Tage wurde im Landkreis keine neue Corona-Infektion festgestellt. Die akut Betroffenen werden immer weniger. Das dürfe aber nicht zu Leichtsinn führen, sagt der Landrat.

 
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Kulmbach - Neun Tage bereits wurde im Landkreis Kulmbach kein weiterer neuer Coronavirus-Fall mehr festgestellt. Damit bleibt es weiterhin bei 244 nachgewiesenen Infektionen insgesamt seit Ausbruch der Pandemie. Die Zahl der aktuell Erkrankten im Landkreis sinkt immer weiter. Nur noch 11 Menschen im Landkreis Kulmbach waren nach Angaben des Landratsamts am Freitag infiziert. "Eine höchst erfreuliche Nachricht" sei das, sagt Landrat Klaus Peter Söllner. Das gelte vor allem vor dem Hintergrund, dass im Landkreis weiterhin zahlreiche Personen getestet wurden und werden. Weiterhin laufen beispielsweise die Testungen möglichst aller Heimbewohner im Landkreis. Erst am Freitag seien aus dieser Aktion wieder zahlreiche Ergebnisse zurückgekommen: Alle negativ. Dennoch gelte weiter Vorsicht walten zu lassen. Wie schnell sich das Blatt wenden kann, habe man in den vergangenen Tagen in Coburg sehen können. "Man kann ohne jedes Verschulden sehr schnell in eine schwierige Lage kommen. Auch wenn wir nun schon seit Tagen ohne Neuerkrankungen sind: Für Jubelorgien ist trotzdem jetzt noch kein Raum", macht Landrat Söllner deutlich.

Seit Donnerstag, 14. Mai, ist im Landkreis Kulmbach kein weiterer positiver Coronavirus-Fall bestätigt worden, heißt es in der vom Landratsamt tagesaktuell veröffentlichten Lage. Dies gelte sowohl für die übermittelten Befunde der festen Abstrichstellen in Kulmbach und Stadtsteinach, als auch für die Ergebnisse der mit Hilfe einer mobilen Abstrichstelle fortgeführten Reihentestung der Pflege- und Altenheime im Landkreis, in denen seit einigen Wochen flächendeckend die Bewohner untersucht werden, nachdem zuvor bereits rund 500 Pflegekräfte getestet worden waren.

Von den insgesamt 244 bekannt gewordenen Fällen im Landkreis gelten inzwischen 222 wieder als genesen. Unter Berücksichtigung der elf Verstorbenen liegt damit die Anzahl der aktuell im Landkreis infizierten Personen nur noch bei elf. Zum Vergleich: Am Mittwoch waren es noch 22 Personen. Im Krankenhaus muss ebenfalls seit Tagen kein Patient mehr behandelt werden, heißt es im Bericht der Behörde.

Besonders erfreulich: Der sogenannte 7-Tage-Inzidenz-Wert pro 100 000 Einwohner, nach dem derzeit bei 35 Neuerkrankungen pro Woche Sicherheitsmaßnahmen verschärft werden können, liegt nun seit Freitag für den Landkreis Kulmbach glatt bei 0,00. Am Mittwoch hat dieser wichtige Wert noch 1,39 betragen.

In der Karte, auf der der Landkreis nun in der dritten Woche die Zahlen auf Gemeindeebene heruntergebrochen darstellt, wird ersichtlich, dass Grafengehaig als einzige Kommune im Landkreis nach wie vor keinen einzigen positiven Fall hat. Aber diesmal gibt es, weil Infizierte inzwischen wieder als gesund gelten, auch noch etliche andere Gemeinden, in der momentan kein positiver Fall bekannt ist: Rugendorf zählt dazu, Marktschorgast ebenfalls, Untersteinach, Kasendorf, Neudrossenfeld, Ködnitz, Ludwigschorgast, Wirsberg und auch Wonsees. In Presseck beispielsweise gibt es momentan noch einen positiven Fall. Dasselbe gilt auch für Stadtsteinach und Guttenberg sowie Kupferberg, Himmelkron, Trebgast, Harsdorf und Thurnau.

Aber auch im bisherigen "Zentrum" des Geschehens, in der Kreisstadt Kulmbach, hat sich die Lage merklich entspannt. Vier Menschen müssen derzeit zu Hause noch warten, bis das Virus ihren Körper verlassen hat. 77 Fälle wurden bislang in Kulmbach insgesamt gezählt, 73 Patienten gelten dort inzwischen wieder als genesen. In Kulmbach wurden mit 1254 Tests auch die meisten Abstriche im Landkreis gemacht. 183 Kulmbacher warten noch auf ihre Ergebnisse.

Naturgemäß war die zweitgrößte Gemeinde im Landkreis auch zahlenmäßig spürbar betroffen. Doch auch in Mainleus ist das Geschehen deutlich verlangsamt. 25 Fälle hat es dort seit Ausbruch der Pandemie gegeben. 22 Personen sind wieder gesund, drei Infektionen bestehen derzeit aktuell.

In Neuenmarkt warten momentan vier Personen darauf, dass sie die häusliche Isolation wieder verlassen dürfen, nachdem bei ihnen der Test positiv ausgefallen war. Insgesamt 17 Neuenmarkter Bürger waren betroffen, 13 sind wieder gesund. 15 Neuenmarkter Bürger müssen sich noch gedulden, bis ihr bereits gemachter Abstrich ausgewertet ist.

Landrat Klaus Peter Söllner hatte in den vergangenen Tagen mehrfach betont, dass der Landkreis Kulmbach weiterhin mit seinen Tests nicht nachlassen wird. Auf 549 Ergebnisse von Abstrichen warten die Behörden derzeit. 3165 Tests wurden bereits gemacht und ausgewertet. In Kulmbach (1254), Mainleus (306), Thurnau (231), Marktleugast (213), Stadtsteinach (181), Neudrossenfeld (231), Neuenmarkt (164) und Wirsberg (130) wurden bislang die meisten Abstriche gemacht. In der Gemeinde Grafengehaig, wo bislang seit dem Ausbruch der Pandemie kein einziger Fall bekannt wurde, liegt die Zahl der Tests bei zwölf (vier Personen warten noch auf ihr Ergebnis), in Trebgast mit zwei bekannten Fällen (einer davon wieder genesen) liegt die Zahl der Tests bisher bei 28. In Presseck wurden bislang 59 Abstriche gemacht, in Guttenberg 21, in Ködnitz 66 und in Himmelkron 55.

Weiterführende Informationen zu COVID-19 und allgemeine Verhaltensregeln zur Vermeidung von Infektionen gibt es für Interessierte auf der Homepage des Landkreises Kulmbach unter: landkreis-kulmbach.de/coronavirus

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