Wernstein Ort der Begegnung

Rainer Unger

Im neuen Atelier von Roland Friedrich sollen vor allem Kinder an die Kunst herangeführt werden. Sie können dort mit Lindenholz und Speckstein arbeiten.

 
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Wernstein - Roland Friedrich hat am Samstag sein Atelier "Roldan" feierlich eingeweiht. Er wünschte sich, dass von dem Fachwerkbau mit seinem fünfeckigen Grundriss und auch der Bildhauerecke, die im Garten entstanden ist, viele Impulse ausgehen. Der Wernsteiner unterrichtet - neben seinem eigenen künstlerischen Schaffen in unterschiedlichen Bereichen - vorwiegend Kinder, aber auch Erwachsene, in verschiedenen kreativen Kursen, in denen er ihr handwerklich-künstlerisches Tun ansprechen und fördern will, beispielsweise in den Tätigkeitsfeldern Holzschnitzen und Bildhauerei.

Bei der Einweihung am Samstag, der auch diverse Künstlerkollegen beiwohnten, gab Roland Friedrich einen Rückblick auf die Geschichte des Ateliers. Es ist in einer siebenjährigen Planung und Bauzeit entstanden. Am Anfang stand das Aussuchen des Platzes im Garten seines Wohnhauses in Wernstein. Ursprünglich sollte das Atelier größer werden, allerdings war dies aufgrund des abschüssigen Geländes nicht zu realisieren. Nachdem zunächst zwei Architekten einen Plan erstellt hatten, fertigte sein Sohn Samuel, de sich damals noch auf der Walz befand, ein Holzmodell des Ateliers.

Im Jahr 2016 ging es an die Realisierung des Vorhabens, für das Samuel Friedrich als Baumeister verantwortlich zeichnete. Nachdem er auf der Meisterschule in Bayreuth seine Prüfung zum Zimmerermeister erfolgreich abgeschlossen hatte, richtete er in einem mehrtägigen Kraftakt zusammen mit seinen Walzbrüdern im August 2017 die Balken auf, sodass am 17. des Monats Richtfest gefeiert werden konnte. In der folgenden Zeit standen das Aufmauern des Fachwerks, die Eindeckung mit Biberschwanz-Ziegeln und der Innenausbau an. 2019 folgten der Bau einer Bildhauerecke im Garten und die Gestaltung der Außenanlage. Erst drei Tage vor der Einweihung habe sein die Außentreppe auf die Terrasse des Ateliers fertig gestellt, berichtete Roland Friedrich.

"Großer Respekt, wie ihr alle angepackt habt und Probleme gemeinsam gelöst habt", lobte der gebürtige Frankfurter und wandte sich damit sowohl an die Walzbrüder seines Sohnes als auch an die Handwerker aus der Umgebung, die an der Entstehung des Bauwerks beteiligt waren. Sein Dank galt insbesondere seinem Sohn Samuel, der in unzähligen Stunden und in unermüdlichem Einsatz hier sein Meisterwerk geschaffen habe und seiner Frau Andrea, die ihn stets unterstützte. Großes Verständnis hatten die Nachbarn gezeigt, die in der langen Bauphase doch einigen Belästigungen ausgesetzt waren, die sie geduldig ertragen haben.

Priester Rainer Wuttig, der das Gebäude segnete, erinnerte daran, dass das Atelier aus Eichenholz gefertigt wurde, aus dem Holz eines Baumes, der eine besondere Symbolkraft besitzt und der eine Verbindung zwischen den Menschen herbeiführen soll. Der Fachwerkbau soll offen sein für jeden, der kommt. Das Anliegen von Roland Friedrich sei es, seinen Mitmenschen etwas zu vermitteln. So soll das Atelier insbesondere eine Heimstatt für Kinder darstellen, die hier lernen können, mit Lindenholz und Speckstein künstlerisch tätig zu werden.

Für die musikalische Ausgestaltung der Feier sorgte das Parzival-Quartett aus Hirschberg bei Hof, das sich aus den Geschwistern Sophia (Violoncello), Pascal (Viola) und Julian Schwab (Violine) und aus Jördis Bergmann (Violine) zusammensetzt.

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