Am heutigen Montag wäre das Fahrzeug für eine Übung der Wasserwacht eingeplant gewesen, weiß Klaus Peter Söllner. Das muss nun ausfallen. An dem Sprinter ist Schaden von mindestens 5000 Euro entstanden. Der muss nun erst einmal repariert werden. Söllner ist aufgebracht: Ich kann es nicht fassen. Wir hoffen, dass wir den erwischen, der das getan hat."
Jürgen Dippold, Geschäftsführer des Kulmbacher BRK, ist nicht weniger erschüttert. "BRK und Wasserwacht retten andere Menschen aus Not. Wie kann man da an eines ihrer Fahrzeuge Feuer legen?" Dippold ist allen dankbar, die in der Nacht zum Samstag zusammengeholfen haben, um schweren Schaden vom BRK in Kulmbach abzuwenden: Den Zeugen, die die Rettungskräfte alarmierten, den Polizisten, die sofort beherzt zum Feuerlöscher gegriffen haben und natürlich auch der Feuerwehr, die mit 17 Mann schnell vor Ort gewesen ist und die Flammen schließlich vollständig löschte. Dippold weiß: Nur weil der Brand praktisch unmittelbar entdeckt wurde, nachdem er gelegt worden war, konnte großer Schaden verhindert werden.
Noch in der Nacht war klar, das konnte nur Brandstiftung gewesen sein. Das Auto war schon eine ganze Weile nicht mehr benutzt worden. Schon deshalb ist sich Jürgen Dippold sicher: "Das war keine Selbstentzündung und wir glauben auch nicht an einen technischen Defekt."
Das BRK hat sofort gehandelt. Nicht nur die Einsatzpläne wurden neu organisiert, weil ja nun für einige Zeit auf den Sprinter verzichtet werden muss. Auch die Sicherheitsmaßnahmen auf dem Garagenhof wurden erhöht. Unter anderem ist noch am Samstag zusätzliche Beleuchtung installiert worden. Was noch unternommen wurde, um künftig solche Brandanschläge zu verhindern, sagt Jürgen Dippold aus taktischen Gründen nicht.
Alexander Czech, Sprecher der oberfränkischen Polizei, bestätigt die laufenden Ermittlungen der Kriminalpolizei. "Wir ermitteln in alle Richtungen", sagte Czech gestern Nachmittag und informierte darüber, dass die genaue Ursache für das Feuer noch nicht feststeht. Das herauszufinden sei Sache der Brandfahnder der Polizei, die die Ermittlungen heute verstärken werden. Mit der Bekanntgabe eines Ergebnisses dürfte frühestens wohl erst in einigen Tagen zu rechnen sein. Konkrete Hinweise aus der Bevölkerung liegen laut Czech bislang auch noch nicht vor.
Das ist so ziemlich das Allerletzte, das man sich überhaupt vorstellen kann, ein Einsatzfahrzeug anzuzünden. Landrat Klaus Peter Söllner
BRK und Wasserwacht retten andere Menschen aus Not. Wie kann man da an eines ihrer Fahrzeuge Feuer legen? BRK-Kreisgeschäftsführer Jürgen Dippold
Kripo sucht Zeugen
Der Kriminaldauerdienst aus Bayreuth hat noch in der Brandnacht die Ermittlungen zur Ursache des Feuers aufgenommen und bittet nun unter der Telefonnummer 0921/506-0 um Zeugenhinweise.