Kulmbach Untersteinach: Radlader prallt gegen Haus

Ein 37-Jähriger verliert die Kontrolle über sein schweres Fahrzeug. Das kommt von der Straße ab und kracht in Untersteinach in ein Wohnhaus.

 
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Untersteinach - Der Schrecken wird den Betroffenen wohl noch lange gut in Erinnerung bleiben: In der Untersteinacher Von-Varell-Straße ist am Donnerstagnachmittag ein schweres forstwirtschaftliches Gerät außer Kontrolle geraten und schließlich in ein Haus gekracht. Das Gebäude, in dem mehrere Familien leben, wurde schwer beschädigt. Glücklicherweise befand sich zum Unfallzeitpunkt niemand in dem Raum, den die Maschine beim Aufprall völlig zerstörte. Der 37-jährige Fahrer des Forstgeräts blieb körperlich zwar unversehrt, wurde aber mit einem Schock vom Rettungsdienst des BRK ins Klinikum Kulmbach gebracht.

Wie es zu dem Unfall kommen konnte, wusste die Polizei auch am Freitag noch nicht genau. Die Ursache muss erst ermittelt werden. Fakt ist: Gegen 16.15 Uhr war der aus dem Raum Münchberg stammende 37 Jahre alte Fahrer des forstwirtschaftlichen Geräts vom Eichberg in Untersteinach kommend bergabwärts in der Von-Varell-Straße unterwegs. Der Fahrer soll später angegeben haben, der Motor sei plötzlich ausgegangen, das Fahrzeug habe sich dann nicht mehr steuern lassen und sei außer Kontrolle geraten.

In der letzten Rechtskurve geschah es dann: Das schwere Fahrzeug schoss geradeaus, durchbrach eine kleine Mauer und einen Gartenzaun und krachte dann mit der Front gegen die Mauer eines Mehrfamilienhauses. Auf einer größeren Fläche brach die Hauswand ein. Große Steintrümmer wurden bis ans gegenüberliegende Ende des Raums geschleudert.

Um 16.24 Uhr ging bei den Feuerwehren von Untersteinach, Stadtsteinach, Fölschnitz und Kauerndorf der Alarm ein. 45 Feuerwehrleute machten sich sofort auf den Weg zur Unfallstelle. Aufgrund der engen Bebauung in diesem Bereich seien aber nur die Kräfte aus Untersteinach und Stadtsteinach direkt an der Unfallstelle eingesetzt worden. Die anderen Retter hielten sich am Sportplatz in Bereitschaft, berichtet Feuerwehr-Sprecher Yves Wächter.

Viel tun konnten die Einsatzkräfte der Feuerwehr unter Leitung des Untersteinacher Kommandanten Markus Stumpf über bestimmte Erstmaßnahmen allerdings nicht. Sie betreuten den unter Schock stehenden Fahrer, übergaben ihn an den Rettungsdienst, als dieser eintraf und kontrollierten umgehend, ob im Gebäude Menschen verletzt worden waren. Es haben sich, wie der Feuerwehr- Sprecher berichtet, zwar Personen in dem Gebäude befunden, allerdings in einem anderen Teil, der weit entfernt vom Unfallort liegt.

Umgehend wurden angesichts der Lage auch die Mitglieder des Kulmbacher THW alarmiert, darunter auch ein Fachberater und der Baufachberater der Rettungsorganisation. Mit einer Seilwinde hat das THW die Maschine dann aus dem Gebäude gezogen, informiert Yves Wächter. Der Raum sei dann sofort von innen mit Holz abgestützt worden, damit die Statik des Hauses erhalten blieb und eine Einsturzgefahr ausgeschlossen werden konnte. Nach außen hat das THW schließlich die Wand verschalt und das Loch in der Hauswand verschlossen. "Die Feuerwehren danken ausdrücklich dem THW für die erneut hervorragende Zusammenarbeit", betont Yves Wächter. "Das Kulmbacher Modell funktioniert einfach toll." Das Modell praktiziert seit Jahren erfolgreich eine enge Zusammenarbeit aller Rettungsorganisationen

Bewohner des betroffenen Hauses in der Untersteinacher Von-Varell-Straße erzählten erfreut, dass die Helfer des Technischen Hilfswerks sogar die Mauerbrocken aus dem Haus getragen und den schwer demolierten Raum am Abend praktisch "besenrein" hinterlassen haben.

Aufgabe der Polizei wird es nun sein, zu ermitteln, was die Ursache für den spektakulären Unfall gewesen ist. Gesundheitliche Probleme bei dem Fahrer haben nach Angaben von Zeugen offenbar nicht vorgelegen. Als das THW mit der Bergung des schweren Geräts begann, ließ sich der Motor starten, die Maschine konnte sogar aus eigener Kraft ein Stück zurückgesetzt werden.

Nach einer ersten Schätzung der Polizei liegt der Schaden bei mehr als 20.000 Euro. Die Wahrscheinlichkeit, dass das nicht reichen wird, sei allerdings groß, sagen Fachleute.

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