Kulmbach Winterschlussverkauf verläuft eher schleppend

Margit Eber ist auf Schnäppchenjagd. Dennoch ist die Kulmbacherin kritisch. Billig reicht nicht, sagt sie. Sie achtet auf Qualität und natürlich muss das neue Teil auch wirklich hübsch sein. Foto: Fölsche Foto:  

Kulmbach - Auf großen roten Schildern prangen Prozentzeichen, Schlagworte wie "Radikal" und die Ankündigung "Reduziert bis 70 Prozent" sollen bei den Kunden noch einmal den Geldbeutel öffnen und sie dazu bewegen, Winterware zu Schnäppchenpreisen zu kaufen.

 
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Kulmbach - Auf großen roten Schildern prangen Prozentzeichen, Schlagworte wie "Radikal" und die Ankündigung "Reduziert bis 70 Prozent" sollen bei den Kunden noch einmal den Geldbeutel öffnen und sie dazu bewegen, Winterware zu Schnäppchenpreisen zu kaufen. Am heutigen Samstag endet der freiwillige Winterschlussverkauf im Einzelhandel. Der Landesverband des Bayerischen Einzelhandels teilt mit, dass die meisten Geschäfte im WSV ihre Lager räumen konnten. Der Handel ist zufrieden.

Doch wie steht es in Kulmbach mit dem Abverkauf der Winterware in der Fußgängerzone? "Durch die anhaltende Kälte im Januar ist die reduzierte Ware relativ gut geflossen", so Diana Katz von S. Oliver, CBR und Katz & Katz. "Die Reduzierungen beginnen aber immer früher", beklagt sie und erklärt, dass die kleinen Geschäfte mit den großen Ketten mitziehen müssen. "Mittlerweile ist das mit der Kleidung wie mit den Osterhasen, die schon kurze Zeit nach Weihnachten angeboten werden", hat sie festgestellt. Die Mode ist heute schnelllebiger. Was in dieser Saison modern ist, ist im nächsten Jahr out, weiß die Fachfrau. "Einlagerung lohnt sich nicht. Die Ware wird nur weniger wert", betont die 43-Jährige. Für die Inhaberin von Kathrins Geschenkstadel in der Langgasse, Karin Herold, ist der Winterschlussverkauf denkbar schlecht verlaufen. "Der WSV ist nicht mehr das, was er früher war, seit das Rabattgesetz gefallen ist. Verbilligt darf das ganze Jahr angeboten werden ", sagt sie. Auch die schlechte wirtschaftliche Lage schlägt sich natürlich auf das Kaufverhalten der Kunden nieder, ist die 64-Jährige überzeugt. In ihrem Laden waren es heuer die Pullover, die gefragt waren.

"Die Leute suchen gezielt nach reduzierter Ware", hat Stefanie Pfeiffer von Street One festgestellt. Ansonsten haben die meisten Kunden jetzt die Nase voll von dem Winter und kaufen bereits aus der Übergangs- und Frühlingskollektion, so die Verkäuferin. "Wir können uns über den Verlauf des Abverkaufes nicht beschweren. Dennoch gibt es noch Auswahl an wärmeren Sachen, wie Strickwesten- oder Pullovern" sagt Silvia Jakob von der Buddelei. Sie hat festgestellt, dass die Kunden eher zögerlich zu den frischen Farben greifen. Das liegt am tristen Wetter und ändert sich schlagartig, wenn die Sonne wieder etwas länger scheint. Zum anderen hätten die Kunden weniger Lust etwas anzuprobieren, wenn es draußen Minusgrade hat und sie sich erst aus Pullover und Jacke schälen müssen.

"Wir fangen bereits nach Weihnachten an, die Winterkleidung zu reduzieren", sagt Franziska Hanke. Die Juniorchefin von Rudel for Fashion erklärt, dass man auch selbst die neue Ware präsentieren möchte und deshalb die Winterkleidung raus muss. "Natürlich nutzen die Kunden die Möglichkeit, aus unserem exklusiven Markenkleidungs-Sortiment ein Schnäppchen zu erhaschen", erzählt die 26-Jährige. Manch einer warte auch darauf, dass das seit längerem auserkorene Lieblingsstück endlich zu den Reduzierten gehört.

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