Eine Schultasche zur Beförderung

Marktredwitz - Das Lehrerkollegium und die Schüler der Fichtelgebirgsrealschule hatten sich einiges einfallen lassen zur offiziellen Amtseinführung des neuen Chefs und Nachfolgers von Hans-Joachim Schmidt am Freitagmittag. In der Aula hatten sich neben der "Schulfamilie" auch Vertreter aus Politik und Wirtschaft eingefunden. Sie bekamen nicht nur Reden, sondern auch ein anspruchsvolles Programm mit Musik, Gesang und Unterhaltung geboten.

Der Ministerialbeauftragte für die Realschulen in Oberfranken, Heinrich Hausknecht, skizzierte zunächst die schwierige Aufgabe eines Schulleiters im Spannungsfeld der Eltern, Kollegen und Schüler. Er verglich das Wirken des Rektors überspitzt mit dem Führen einer Wandergruppe durch dichten Nebel zu drei Zielen. Für die Fichtelgebirgsrealschule beginne nach der Verabschiedung des langjährigen Rektors Hans-Joachim Schmidt mit Oliver Brandt ein neues Kapitel. Der neue Rektor habe sich als ebenso konstant wie heimattreu erwiesen. 1975 in der Marktredwitzer Grundschule eingeschult, absolvierte er bis 1989 das Otto-Hahn-Gymnasium, das Studium in Bayreuth, die Bundeswehr, bis er an verschiedenen Schulen in Unterfranken und Niederbayern im Jahr 2000 wieder an die Marktredwitzer Realschule in der Heimat zurückkam.

Schon immer habe Brandt Grenzen nicht als das Ende, sondern als eine Chance gesehen und danach gehandelt, sagte Hausknecht. Er erinnerte an Brandts Engagement als Personalrat, Verbindungslehrer, Betreuungslehrer und ab dem Jahr 2006 als Konrektor. Nun habe er als Rektor die Chance, Neuland zu betreten mit einer Ganztagsbeschulung.

Der demografische Wandel und gesellschaftliche Veränderungen stellten neue Herausforderungen dar. Der Ministerialbeauftragte wünschte dem neuen Rektor viel Glück und überreichte ihm ein Buch von Pater Anselm Grün. Anschließend gab es eine ganze Reihe von Geschenken. Die Kollegen brachten eine überdimensionale "Schulleiter-Schultasche" auf die Bühne, die sie mit zahlreichen Päckchen füllten.

Landrat Dr. Karl Döhler verwies darauf, dass der Landkreis als Sachaufwandsträger für 6500 Schüler zuständig sei. Davon kämen ein Drittel von außerhalb des Landkreises Wunsiedel, was auch für die Attraktivität der Bildungseinrichtungen im Landkreis und dafür spreche, dass hier eine gute Arbeit geleistet werde. Döhler wünschte dem neuen Schulleiter Gelassenheit und Mut und schmunzelte: "Das werden wir auch brauchen, wir beide." Er versprach, dass man gemeinsam helfen werde, die Schule weiterzuentwickeln.

Oberbürgermeisterin Dr. Birgit Seelbinder bescheinigte der Realschule ein hervorragendes Schulklima und lobte die Pflege der Schulpartnerschaft mit der italienischen Partnerstadt Castelfranco Emilia.

Humorvoll gratulierte Oberstudiendirektor Hans-Otmar Donnert dem Kollegen. Er hatte auch einen guten Rat für dessen künftige Arbeit parat. Er riet zu Gelassenheit und betonte, dass es immer besser sei, über etwas zu lächeln, als sich darüber zu ärgern. Im Namen des Elternbeirats und des Fördervereins gratulierte Elternbeiratsvorsitzender Jürgen Veitz, als Vertreter des Personalrats dessen Vorsitzender Claus Lindner.

Schließlich bedankte sich der neue Rektor Oliver Brandt für die Glückwünsche und Geschenke. Er verglich den Wechsel an der Spitze der Schule mit dem Wechsel auf der Kommandobrücke eines Schiffes. Er dankte dem Vorgänger für den problemlosen "Kommandowechsel", das Lehrerkollegium bat er, ihn bei seiner Arbeit tatkräftig zu unterstützen.