Marktredwitz In der Küche brennt es lichterloh

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In einem Einfamilienhaus im Haager Weg bricht Feuer aus. Bewohner und Nachbarn retten sich ins Freie. Sie kommen mit leichten Rauchgasvergiftungen davon.

 
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Marktredwitz - Großer Schrecken vor der Geisterstunde: Ein lautes Krachen reißt die Mutter eines dreijährigen Jungen aus dem Schlaf. Die Frau sieht überall Rauch und stürzt sofort ins Wohnzimmer, wo ihr Kind schläft. Mit dem Jungen zusammen rettet sich die Mutter nach draußen.

Den Lärm verursachte ein herabstürzendes Regal - Raub der Flammen in der brennenden Küche, informiert Klaus Prell, stellvertretender Leiter der Polizeiinspektion Marktredwitz. Das Geräusch rettete Mutter und Sohn vermutlich das Leben.

Das Gebäude im Haager Weg in Marktredwitz geriet in der Nacht zum Montag gegen 23.30 Uhr in Brand. Als die Feuerwehr eintraf, stand die Küche in Flammen; die beiden Hausbewohner haben sich bereits in Sicherheit gebracht. Die Ursache für das Feuer ist noch unklar.

Der Rauch zog bis ins Nachbarhaus hinüber. Das hier lebende Ehepaar flüchtete ebenfalls ins Freie. Der Mann versuchte erfolglos, mit einem Feuerlöscher durch das Fenster den starken Brand in der Küche seiner Nachbarin zu bekämpfen. Doch dafür hatte sich laut Informationen der Polizei schon zu viel Hitze entwickelt. Als die Beteiligten merkten, dass sie den Brand allein nicht unter Kontrolle bekommen würden, alarmierten sie die Feuerwehr.

"Die Küche brannte lichterloh, als wir eintrafen", sagt Stadtbrandinspektor Harald Fleck. Auch die übrigen Räume des Hauses seien durch Rauch und Ruß stark in Mitleidenschaft gezogen. "Das Gebäude war sehr stark verraucht", sagt Fleck. Etwa 40 Einsatzkräfte der Feuerwehren Marktredwitz und Lorenzreuth hätten das Feuer schnell unter Kontrolle bekommen. Die beiden Bewohner und das Nachbarehepaar mussten sich im Klinikum Fichtelgebirge wegen leichter Rauchgasvergiftungen behandeln lassen.

Der Sachschaden konnte am Montag noch nicht genau beziffert werden. Nach ersten Schätzungen der Polizei dürfte er zwischen 50 000 und 100 000 Euro liegen. Nicht nur die Küche, sondern das gesamte Einfamilienhaus mit acht Zimmern sei in Mitleidenschaft gezogen und unbewohnbar. "Holzdecken, Wände, Tapeten - alles sieht furchtbar aus", sagt ein Augenzeuge. Auch das Nachbarhaus sei stark verraucht.

Ab dem heutigen Dienstag übernimmt die Kriminalpolizei die Ermittlungen, ein Gutachter soll die Brandursache ermitteln und die Höhe der Schäden bestimmen.

Das Gebäude im Haager Weg sei nicht mit Rauchmeldern ausgerüstet gewesen, kritisiert Harald Fleck. "Wenn es in dem Haus Rauchmelder gegeben hätte, wäre das Feuer viel schneller bemerkt worden", sagt der Stadtbrandinspektor. Um den Flammen im Falle eines Falles rasch Einhalt bieten zu können, ruft er dazu auf, in jeder Wohnung derartige Geräte anzubringen, die Leben retten könnten. Laut Gesetzgeber sind Rauchwarnmelder in Bayern erst Ende 2017 überall Pflicht.

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