Marktredwitz - Eine andauernde Aufgabe für die Schulen - auch in höheren Jahrgangsstufen - ist das Erwecken der Liebe zur Literatur und zum Buch trotz Internets und anderer Medien. Getreu dem Schulmotto "Bewusst leben in Staat, Heimat, Kultur und Natur" war die Autorin Lea Korte für eine Lesung am Otto-Hahn-Gymnasium Marktredwitz zu Gast.

Oberstudiendirektorin Gertraud Nickl und die Schulbeauftragte für Leseförderung, Studienrätin Cornelia Dietz, begrüßten die Autorin und führten in die Thematik ein. Dietz forderte die Neuntklässler auf, sich intensiv mit dem Lesen zu beschäftigen. Als interessanter Themenkomplex erscheine ihr hierzu der historische Roman.

Lea Korte befand sich nach ihrer Wahl zum "Historikus des Monats" bei www. Histo-Couch.de auf einer Leserreise durch Deutschland, die sie unter anderem nach Marktredwitz führte. Die Autorin, geboren 1963 im Raum Frankfurt, wanderte nach Abschluss ihres Studiums nach Spanien aus, wo sie zuerst in Katalonien und später im Baskenland und in Valencia als Übersetzerin und Autorin lebte. Von Anfang an setzte sie sich intensiv mit der Geschichte und Kultur ihrer Wahlheimat auseinander, was schließlich auch einen literarischen Niederschlag fand.

Korte stellte zunächst ein Kapitel des historischen Romans "Die Maurin" vor. Dieser Roman, der im Andalusien des 15. Jahrhunderts spielt, wirkt nachhaltig und zeigt die Stärken und Schwächen der menschlichen Gesellschaft - unabhängig von ihrer Glaubensrichtung. Zudem wirbt das Buch für mehr Toleranz. Lea Korte nimmt in diesem Werk kein Blatt vor den Mund, da sie schonungslos den damaligen Fanatismus des Christentums und des Islams aufzeigt. Mauren und Christen stehen sich hier in ihrer Intoleranz und Grausamkeit ebenbürtig gegenüber. Nur der Umgang der Mauren mit den Juden zeigt, dass von dieser Seite her durchaus Ansätze von Toleranz und Akzeptanz vorhanden wären.

In der Diskussion legte Lea Korte ihre Recherchearbeiten dar, bei denen sie anhand bedeutender historischer Quellen die Hintergründe ihrer Romangeschichte erarbeitete. Die Autorin ermunterte die Schülerinnen und Schüler zu eigenen Schreibversuchen.