Vordergründig geht es nur darum, die Position der Verlage in den Verhandlungen mit den Internetgiganten zu stärken. Google, Facebook und Twitter verdienen Milliardenbeträge mit Werbung, die sie rund um die Artikel von Zeitungen platzieren, die sich die Plattformen aus deren Onlineangeboten zusammenklauben. Bisher geben die digitalen Plattformen den Verlegern so gut wie nichts vom Anzeigenkuchen ab. Ziel des Gesetzgebungsverfahrens ist es, dass sich dies in Zukunft ändert und Verlage und Journalisten an den Erlösen beteiligt werden. Die vermeintliche Gratiskultur des Internets verstellt den Blick auf einen Skandal: Es geht um den täglichen Diebstahl von geistigem Eigentum, begangen in großem Stil von den Verantwortlichen der digitalen Plattformen. Diese Internetunternehmen investieren nicht in die Bezahlung und Ausbildung von Journalisten, sondern eignen sich die Ergebnisse deren täglicher Arbeit ungestraft an und verdienen damit viel Geld. Es gibt Gegner der Brüsseler Pläne, die Position der Verleger zu stärken: die digitalen Plattformen selbst, die nichts von ihren hohen Gewinnen abgeben wollen. Sie haben sich verbündet mit Kritikern, die um die Freiheit im Netz fürchten.