Goldketten, nicht Goldbarren: Danach steht den Bundesbürgern der Sinn in der Vorweihnachtszeit des Jahres 2011. Der Handel jedenfalls kann auf die Konsumlaune der Deutschen zählen, trotz hoher und immer noch steigender Energiepreise und der davon angeheizten Inflationsgefahr, trotz allfälligen Krisengeredes und der weit verbreiteten Furcht um den Euro und die Finanzierung der diversen Rettungsschirme. Natürlich locken die extrem niedrigen Zinsen für Sparguthaben und Tagesgelder den Verbraucher nicht an den Bankschalter - dass er aber deshalb seine Taschen weiter öffnet, um Geschenke zu kaufen oder sich selbst etwas zu gönnen, erscheint denn doch ebenso weit hergeholt wie die Annahme, die Deutschen seien so freigiebig mit ihren Euros, weil sie fürchteten, dass der in ein paar Monaten ohnehin nichts mehr wert sei. Weit wahrscheinlicher ist, dass die Bürger sich zwar irgendwie sorgen, aber ihr Grundvertrauen in die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit unserer Gesellschaft nicht vollends verloren haben.