Robert Zoellick läuft gerne lange Strecken. Ausdauer wird der 53 Jahre alte US-Spitzendiplomat brauchen, sollte er wie von seiner Regierung gewünscht von Juli an die Weltbank leiten. Nach dem Skandal um Günstlingswirtschaft, die den bisherigen Präsidenten Paul Wolfowitz zum Rückritt zwang, wird von dessen Nachfolger viel erwartet. Er muss vor allem das Vertrauen wiedergewinnen, das die Institution wegen der Affäre verlor. Und er muss die Eignergemeinschaft der Weltbank aus 185 Staaten auf gemeinsame Linie bringen. Zoellick steht dabei unter genauer Beobachtung, denn er gilt als harter Verfechter von US-Interessen – wenn auch mit Sinn für das Machbare.