Richard Schröder ist beides, und Politiker war er auch: 1990 zog der Hochschullehrer, nach der einzigen freien Wahl in der DDR, an der Spitze der Sozialdemokratischen Partei in die Volkskammer ein. "Weil in der DDR Macht vor Recht ging", sagt Schröder, "war sie ein Unrechtsstaat." Indes stritt der Bundestag am Freitag just über jenen Begriff aufs Heftigste. Ihn zu bestimmen, scheint schwieriger, als viele brave Nachwende-Demokraten glauben. Da klingt die Auffassung des Professors angenehm simpel. Gut möglich, dass die Antwort auf die Frage wirklich so einfach ist.