Es gibt vieles, was wir über die Mordtat vom Frankfurter Hauptbahnhof noch nicht wissen. Für das lähmende Entsetzen allerdings, das wohl die meisten Menschen erfasst hat, reichte die nackte Nachricht aus: Ein erwachsener Mann tötet ein achtjähriges Kind, indem er es vor den Zug stößt. Zwei andere Menschen wollte er ebenso töten, darunter die Mutter. Sie überlebte. Im selben Gleisbett, in dem ihr Kind sterben musste. Man kann den Horror über all das irgendwie nicht wegschlucken. Der Kloß im Hals, die Fassungslosigkeit, und auch die Ratlosigkeit, sie bleiben nach dem Mordanschlag von Frankfurt. Das liegt nicht einzig an dem schrecklichen Umstand, dass ein wehrloses Kind hinterrücks getötet wurde und niemand es davor schützen konnte. Es ist bitter, aber in diesem Land verhungern und verdursten Kinder, sie werden gequält, missbraucht, zu Tode geschüttelt. Meistens sind die Täter Menschen, denen diese Kinder schutzbefohlen waren.