Münchberg Die Monster-Schneefrau von Immershof

Werner Bußler
Der Sparnecker Bürgermeister Dr. Reinhardt Schmalz bewundert hier die große Schneefrau in Immershof. Dominik Angles (links), Mitglied der Stammtischrunde Immerseiben und Bruder von Organisator Michael Angles, informierte das Gemeindeoberhaupt über Details. Die Erbauer hoffen, dass es noch mal Neuschnee gibt, der die dicke Dame in frisches Weiß hüllt. Die braune Färbung hat der Altschnee durch das Fräsen bekommen. Foto: Werner Bußler Quelle: Unbekannt

Der Stammtisch Immerseiben hat eine robuste Dame mit fast zehn Metern Höhe gebaut. Am Sonntag steigt ein Schneefrau-Fest.

 
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Sparneck-Immershof - Es ist vermutlich Deutschlands größte Schneefrau, die im Sparnecker Ortsteil Immershof zu bewundern ist. Entstanden ist die gigantische Skulptur innerhalb von zehn Stunden an einem einzigen Tag. Mit Einsatz von Teleskopladern, Traktoren und Schneefräsen haben am Sonntag 18 Leute vom Stammtisch Immerseiben, auch als "Haislaklub" bekannt, das fast zehn Meter hohe Prachtexemplar geschaffen. Die Figur ist nicht nur ein Blickfang, sondern auch ein Rodelhang, denn von der kalten Schulter aus können Kinder Schlitten fahren. Die Erbauer haben eine Schneetreppe ausgestochen.

Die Idee kam den jungen Stammtischlern schon vor einigen Jahren, als sie am Rosenmontag in Bischofsgrün das Schneemannfest besuchten. Damals beschlossen sie, auch mal so ein Monstrum zu bauen. Um sich von Bischofsgrün zu unterscheiden, wollte man eine Frau gestalten.

Heuer lag endlich genügend Schnee, um das Vorhaben in die Tat umzusetzen. Die Helfer packten an und freuten sich über die Unterstützung durch Firmen, Landwirte und die Marktgemeinde Sparneck, die Maschinen zur Verfügung stellten.

Organisator Michael Angles berichtet: "Nach einigen Versuchen haben wir uns darauf geeinigt, heuer erst einen Probeversuch durchzuführen. Im nächsten schneereicheren Winter wollen wir den größten Schneemann Deutschlands bauen und den Rekord von 12,50 Meter Höhe der Bischofsgrüner knacken."

Während der Testphase gewannen die Akteure wichtige Erkenntnisse zur Vorgehensweise, zu Untergrund und geeigneter Technik. Die größte Herausforderung war der Bau des riesigen Zylinders. Dieser besteht aus einer Stahl-Holz-Konstruktion mit einem Durchmesser von vier Metern, 2,5 Metern Höhe und einem Gewicht von 250 Kilogramm. Er wurde ganz am Anfang mithilfe eines Mittelbaums platziert, der ihn auch bei wärmerem Wetter festhält. Anschließend schoben die Helfer mit zahlreichen Maschinen den Schnee an den Mittelbaum.

Da allerdings der Pulverschnee nicht pappen wollte, half die Feuerwehr Stockenroth aus und bewässerte den Schnee. Mit dem Pappschnee ließ sich auch der obere Teil der Schneefrau gut formen.

Kurz vor Fertigstellung ein großer Schreck: An einer der Maschinen verabschiedete sich eine Gelenkwelle und riss einige Hydraulikschläuche mit. Sollte das Projekt scheitern? Doch die Arbeiten kamen nicht ins Stocken, denn schon nach einigen Telefonaten konnte es weitergehen; ein Bagger des Abbruchunternehmens Fickenscher in Stockenroth rückte an. Außerdem half die Gemeinde Sparneck mit einem Traktor und einer neuen leistungsstärkeren Schneefräse. Als es schon dunkel wurde, begannen die Formungsarbeiten und die Montage der Verkleidung des Zylinders. Bereits um 19.30 Uhr war die Schneefrau komplett mit Augen, Nase, Mund, Busen und Knöpfen.

Die Skulptur ist jederzeit zu besichtigen. Geplant ist, dass es an jedem Sonntag im Februar für die Besucher ein Fest mit Speisen und Getränken gibt. Die Schreinerei Dominik Angles stellt Strom und Wasser zur Verfügung. Mit den Einnahmen der Bewirtung möchte man die Kosten für Diesel und Material - ein niedriger dreistelliger Euro-Betrag - decken. Sollte Geld übrig sein, wird es den Vereinen, in denen die Stammtischler Mitglied sind, gespendet.

Gut zu wissen

Die Stammtischfreunde Immerseiben bestehen aus 40 Mitgliedern im Alter von 18 bis 35 Jahren. Sie treffen sich jeweils am Donnerstag und am Sonntag.

Die Vereinigung wurde um 1999 als Haislaclub gegründet, der Treffpunkt war eine Hütte am Teich. Nach der Sanierung eines alten Hühnerstalls am landwirtschaftlichen Anwesen Schneider in Immershof zog man dorthin um.

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