Münchberg "Es kommen Gäste aus Mallorca"

Pater Mariadas freut sich auf Verstärkung und heißt die neue Referentin Beate Schmid vor der Pfarrkirche "Zur Heiligen Familie" willkommen. Foto:  

Am kommenden Sonntag, 10.30 Uhr, tritt die neue Gemeindereferentin Beate Schmid in der Münchberger Pfarrkirche "Zur Heiligen Familie" im Rahmen eines Festgottesdienstes ihr Amt an. Wir sprachen vorab mit ihr.

 
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Frau Schmid, als Gemeindereferentin der Münchberger Pfarrkirche "Zur Heiligen Familie" haben Sie ein großes Gebiet abzudecken: Münchberg, Helmbrechts, Enchenreuth, Sparneck und Zell. Welche Aufgaben erwarten Sie?

Ich bin in diesen Gemeinden in der Seelsorge tätig und begleite die Menschen in Freud und Leid. Ich möchte für alle als Ansprechpartnerin da sein, möchte mit der Gemeinde leben und die Gemeinde erleben, mit ihr den Glauben und den Alltag teilen. Ich werde aber auch Kontakt zu den Kindergärten und Schulen suchen an der Hauptschule in Helmbrechts erteile ich schon seit Schulbeginn für die fünften und sechsten Klassen Religionsunterricht, ich werde die Mädchen und die Buben auf die Kommunion und die Firmung vorbereiten und werde mich in der Jugendarbeit einbringen. Außerdem werde ich Kontakt mit den einzelnen Gruppen und Kreisen pflegen. Ein großes Anliegen ist mir die Ökumene, die ich sehr lebendig mitgestalten und erleben möchte. Die genaue Aufgabenzuteilung wird aber Pater Mariadas vornehmen.

Welche Ausbildung ist für Ihr Amt notwendig?

Nach dem Fachabitur habe ich in Eichstätt Religionspädagogik studiert und mit Diplom abgeschlossen.

Wo führte Sie Ihr bisheriger beruflicher Weg überall hin?

Ich absolvierte in Bamberg ein Praxisjahr und war anschließend in Ansbach zunächst als Gemeindeassistentin, später als Gemeindereferentin tätig. Insgesamt war ich zwölf Jahre dort. Im Jahr 2004 wurde ich von der Deutschen Bischofskonferenz als Auslandsseelsorgerin für Mallorca bestellt. Unser Erzbischof Dr. Ludwig Schick hat mich für diese Aufgabe freigestellt.

Welche Aufgaben hatten Sie als Auslandsseelsorgerin zu erfüllen?

Ich war sozusagen für die deutsche Klientel zuständig und habe die Residenten, also diejenigen, die aus den deutschsprachigen Ländern dorthin ausgewandert sind, die Langzeiturlauber und die Touristen betreut. Ich habe dort jährlich etwa 40 Paare getraut, organisierte das Pfarrbüro, gestaltete Gottesdienste und begleitete Gruppen und Kreise. Außerdem war ich mit der Sakramentsvorbereitung für Kinder und Jugendliche betraut. Also ein ähnliches Aufgabenfeld, wie ich es hier haben werde.

Von Mallorca nach Münchberg, kommt das nicht einer Strafversetzung gleich?

Unser Erzbischof meint, dass sechseinhalb Jahre Auslandseinsatz genug wären. Ein längerer Auslandsdienst würde die Eingewöhnung in der Heimat erschweren. Außerdem wird die Personalnot in der Diözese immer größer und es wird jeder Mann und jede Frau für den Dienst in den Gemeinden gebraucht.

Apropos Heimat, Ihrer Sprache nach zu urteilen, kommen Sie aus der Region?

Ich bin in Würzburg geboren und habe in Hof meine Kinder- und Jugendzeit verbracht. Mein Vater war an der Radarstation in Hof stationiert.

Dann dürfte ja die hochfränkische Mentalität für Sie keine Schwierigkeit darstellen . . .

Eine gewisse Eingewöhnung ist schon wieder nötig. Die Menschen auf Mallorca waren sehr herzlich und offen, aber auch sehr unverbindlich. Die Franken sind halt dem Neuen gegenüber etwas reserviert und misstrauisch. Das habe ich gleich beim Einkaufen in den Münchberger Läden gemerkt. Ich wurde gleich als nicht Hiesige identifiziert. Aber wenn man sie für sich gewonnen hat, dann kann man für immer auf sie bauen, sie sind sehr treu.

Für Ihre neue Aufgabe haben Sie sich ja gleich einen riesigen Bezirk ausgesucht. Zwischen Enchenreuth und Zell liegen doch gut 25 Kilometer.

Vor der Entfernung habe ich keine Angst. Schon in Ansbach war ich in der Diaspora und hatte große Entfernungen zurückzulegen. Ganz zu schweigen von Mallorca. Hier habe ich die gesamte Insel sowie die Nachbarinseln Menorca und Ibiza betreut. Da ist man schon mal eineinhalb Stunden für einen Gottesdienst nach Ibiza geflogen.

Was war für Sie die größte Umstellung von Mallorca auf Münchberg?

Die Temperatur! Ich habe dort bei 40 Grad mein Umzugsgut eingepackt und hier bei neun Grad ausgepackt. Ich war auch schon zweimal krank, seit ich hier bin. Die Klimaumstellung ist schon groß.

Wo werden Sie wohnen?

Bisher wohnte ich in Hof bei meinen Eltern. Nächste Woche werde ich aber in Münchberg meine neue Wohnung beziehen. Ich möchte Präsenz zeigen und bei vielen Veranstaltungen und Angeboten dabei sein. Ich durfte hier schon das Stadtfest miterleben und erste Eindrücke vom Miteinander hier erleben. Da war ja die ganze Stadt auf den Beinen und hat zusammen gefeiert. Es scheint hier ja jeder jeden zu kennen. Ich freue mich, dass ich künftig in solch einer lebendigen Stadt leben darf. Münchberg wird sicherlich auch meinen Gästen aus Eichstätt und Mallorca gefallen. Sie kommen am Sonntag extra zu meinem Einführungsgottesdienst.

Was wünschen Sie sich für Ihre Arbeit in den Gemeinden?

Ich wünsche mir, dass ich allen Anforderungen und den Erwartungen der Menschen in den Gemeinden gerecht werden kann und hoffe, dass sie mit ihren Wünschen oder auch Anregungen auf mich zukommen. Dass wir einfach den Weg zueinander finden.

Dazu wünschen wir Ihnen Erfolg.

Das Gespräch
führte Helmut Engel


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