Frankenwald/Fichtelgebirge Wanderverband wettert gegen Wanderverbot

Wandern Quelle: Unbekannt

In der Pandemie sind geführte Wanderungen und Naturexkursionen verboten. Der Verband hält dagegen: Wandern sei gesund.

 
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Frankenwald/Fichtelgebirge - Der Wanderverband Bayern fordert die bayerische Staatsregierung auf, das Verbot von geführten Wanderungen und Naturexkursionen umgehend aufzuheben. Der Verband, dem auch der Frankenwald- und der Fichtelgebirgsverein angehören, vertritt über 100 000 bayerische Bürger, die in Wandervereinen organisiert sind.

Der Vorstand ist sich einer Mitteilung zufolge bewusst, dass für die Bekämpfung der Corona-Pandemie Sorgfalt und Weitsicht nötig sind, Regeln eingehalten und deren Einhaltung kontrolliert werden müssen. "Wir sehen jedoch keinerlei wissenschaftliche Evidenz für ein Verbot geführter Wanderungen und Naturexkursionen, vor allem bei kleineren Gruppen", schreibt der Verband.

In freier Natur seien Abstandsregelungen problemlos einzuhalten, außerdem hätten der Deutsche Wanderverband und der Wanderverband Bayern Hygienekonzepte für geführte Wanderungen erarbeitet.

Wissenschaftler hätten zudem in zahlreichen Studien nachgewiesen, dass Wandern gesund sei. Während beim Individualsport vor allem Fitness gefördert werde, verbesserten geführte Wanderungen und Naturexkursionen das geistige und seelische Wohlbefinden nachhaltig.

Menschen, die sich regelmäßig im Freien bewegen, trainieren laut Wanderverband ihr Immunsystem. Das körpereigene Abwehrsystem spiele bei der Bekämpfung von Viren und von ihnen verursachten Erkrankungen eine zentrale Rolle.

Auch werde Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen durch Wandern gesenkt, die Kondition verbessere sich. Die SRH-Hochschule für Gesundheit Karlsruhe habe nachweisen können, dass bereits 90 Minuten Wandern pro Woche über einen Zeitraum von zehn Wochen bei vier Fünftel der Probanden den Körperfettanteil um über ein Kilogramm senke. Psychisches und soziales Wohlbefinden werde durch die Gemeinschaft gleichgesinnter Menschen gefördert. Alleinstehende, Ältere, Menschen mit Handicap und verstärkt auch Menschen mit Migrationshintergrund nähmen die Angebote der Wandervereine besonders dankend an. Daher: "Geführte Wanderungen und Naturexkursionen müssen erlaubt sein." red

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