Wer die Diskussion im Nailaer Bauausschuss am Dienstag verfolgte, musste zwangsläufig den Eindruck gewinnen, dass ein Projekt zu Tode geredet werden sollte. An der Weststraße könnte mit einem staatlichen Zuschuss von 68 500 Euro eine kleine Grünanlage entstehen, die das Stadtbild zweifellos aufwertet. Aber anstatt die ansprechenden Pläne von Landschaftsarchitektin Susanne Augsten zu loben, brachten die Räte einen Kritikpunkt nach dem anderen. Ein Baum an der Stelle, wo ein ganzes Haus stand, soll die Feuerwehr behindern? Dabei bekommt die Wehr sogar eine breitere Zufahrt als bisher. Eine Ratten- und Mückenplage könnte es geben, wenn fünf Meter Bach freigelegt werden? Kann man dieses Argument überhaupt ernst nehmen? Zu wenige Parkplätze? Hat jemand im Stadtzentrum von Naila schon einmal keinen Parkplatz bekommen? Und dann der absurde Vorwurf, die Regierung setze die Stadt Naila unter Druck, indem sie einen Zuschuss mit gewissen Auflagen für die Gestaltung des Areals verbindet. Vermutlich wird sie nicht von diesen Auflagen abrücken, auch wenn sich dies der eine oder andere Stadtrat von Naila aus nicht ganz nachvollziehbaren Gründen wünscht. Eines ist gewiss: Andere Kommunen lecken sich die Finger nach den 68 500 Euro, die Naila bekommen könnte. Der Stadtrat wäre töricht, auf dieses Geld zu verzichten.