Naila Arbeiten für Friedwald sollen bald starten

Etwa in diesem vier Hektar großen Bereich südlich von Froschgrün und östlich der Selbitz soll der Nailaer Wald- und Naturfriedhof laut den vorliegenden Plänen entstehen. Grafik/Foto: Frankenpost/Google Earth Quelle: Unbekannt

Das Bauleitverfahren für den Wald- und Naturfriedhof in Naila ist fast abgeschlossen. In den nächsten Wochen soll die Genehmigung des Bauantrags folgen.

 
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Naila - Das Nailaer Naturfriedhof-Projekt nimmt an Fahrt auf: Der Stadtrat ist in der Sitzung am Montagabend der Empfehlung des Bau- und Grundstücksausschusses gefolgt und hat den neuen Bebauungsplan sowie die Änderung des Flächennutzungsplans für das Areal östlich der Selbitz einstimmig beschlossen. Nun erwartet man noch das Okay aus dem Landratsamt, damit alle Änderungen in Kraft treten können, dann ist das Bauleitverfahren abgeschlossen. Auf Nachfrage der Frankenpost erklärt der Rathauschef, dass als nächstes die Genehmigung des Bauantrags ansteht - voraussichtlich innerhalb der nächsten vier bis sechs Wochen. "Nach der Baugenehmigung können wir schon mit den ersten Rodungen beginnen und Zufahrtswege, Parkplatz, Toiletten und Einfriedung planen." Parallel sollen eine Friedhofssatzung und eine Satzung für die Gebühren ausgearbeitet werden. Bis Verstorbene auf dem Nailaer Naturfriedhof ihre letzte Ruhestätte finden, wird es aber wohl noch Monate dauern: Mit Glück wird der Naturfriedhof mit allem, was dazu gehört, noch dieses Jahr fertig, sagt Bürgermeister Frank Stumpf, auf jeden Fall aber im Jahr 2019.

Wie berichtet, will sich die Stadt Naila bei dem Projekt mit der Gemeinde Issigau zusammentun. Auch Issigau plant einen Wald- und Naturfriedhof. Kooperieren will man unter anderem bei der gemeinsamen Verwaltung der neuen Bestattungsstätten. Wald- und Naturfriedhöfe, auch Friedwälder genannt, ermöglichen eine würdevolle Beisetzung in natürlicher Umgebung, unabhängig von der Konfession und ganz ohne Grabstein und Grabschmuck. Bestattet werden die Verstorbenen in biologisch abbaubaren Urnen an der Wurzel eines Baumes. Mit Friedwäldern will man nicht mit den klassischen Friedhöfen und der christlichen Bestattungskultur konkurrieren, sondern den Menschen ein Angebot machen, die sich ihre letzte Ruhestätte lieber in der Natur wünschen.

In Naila soll der etwa vier Hektar große Naturfriedhof am östlichen Stadtrand entstehen, etwa zwischen der Christian-Schlicht-Straße und dem Leithenweg, über den, wie berichtet, auch die Zufahrt geplant ist. Die Stadt hat das Grundstück erworben. In dem Mischwäldchen dort sind auch Bäume mit einem Alter von 100 Jahren oder noch älter zu finden. Das Gebiet soll eingezäunt werden, geplant sind zudem ein Waldparkplatz und ein Andachtsplatz sowie eine mobile Toilette, die ansprechend verkleidet werden soll. Mehr Infrastruktur soll es nicht geben: "Wir wollen bewusst den Waldcharakter erhalten", erklärt Stumpf.

Gegen das Waldfriedhof-Projekt hat es im Bauleitverfahren, in dem die Pläne zwei Mal ausgelegt waren, sodass Bürger sowie Träger öffentlicher Belange ihre Stellungnahmen einreichen konnten, keinerlei Bedenken gegeben, wie der Bürgermeister gegenüber der Frankenpost noch einmal betont. Ein hydrologisches Gutachten, welches das Landratsamt anfangs empfohlen hatte, wurde in Auftrag gegeben, letzte redaktionelle Änderungen sind eingearbeitet.

Die Pläne hat das Ingenieurbüro Stubenrauch aus Königsberg im Landkreis Haßberge in Unterfranken ausgearbeitet. In Naila wurde das Bauleitverfahren vor gut einem halben Jahr durch einen Stadtratsbeschluss eingeleitet. Die Idee zu einem Wald- und Naturfriedhof im Frankenwald reift aber schon seit mehr zehn Jahren, wie Frank Stumpf damals erklärt hatte.

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